Als das große Heimrennen für Mercedes war der Deutschland Grand Prix für Mercedes GP ein wichtiges Wochenende. Am Sonntag mussten dann aber sowohl Michael Schumacher als auch Nico Rosberg einräumen, nicht das Optimum herausgeholt zu haben. Für die Plätze sieben (Rosberg) und acht (Schumacher) gab es aber wenigstens Punkte und für Unterhaltung hatte das Duo in jedem Fall gesorgt. "Es war ziemlich aufregend. Es gab immer irgendwie Action", sagte Schumacher.

Etwas zu viel Action war, als er sich auf einem feuchten Stück Gras drehte. Der Rekordweltmeister war sich sicher, dass ihm das den sechsten Platz gekostet hatte. "Es muss eine feuchte Stelle gewesen sein, die ich nicht erwartet hatte. Es gab dort viel weniger Grip", erklärte Schumacher, der wegen seinem Ausrutscher auch nicht ganz zufrieden war. Er gestand, dass er aufgrund der trockenen Strecke einfach voll pushte und hätte wissen müssen, dass die Stelle prädestiniert dafür war, doch noch feucht zu sein. "Es hatte aber lange nicht geregnet und ich habe nicht an das Gefahrenpotential geglaubt. Es hat ja nicht nur mich sondern auch andere Deutsche erwischt."

Problem vor dem Start war kein Problem

Rosberg hatte es nicht erwischt, dafür musste er schon vor dem Start zittern, weil es Probleme bei KERS gab. Allerdings war das für ihn kein Hindernis im Rennen. "Überhaupt nicht, weil die Mechaniker da super gearbeitet haben. Sie haben da schnell ein Teil gewechselt und das hatte keinen Einfluss. Es war OK und es ist echt cool, wie schnell sie da immer sind", berichtete er. Im Rennen war Rosberg dann nicht so schnell wie gewünscht. Er hatte zwar gute Duelle, vor allem mit Felipe Massa, doch den konnte er nicht halten.

Doch es ging auch vorwärts für ihn, spannend war die Situation, als er mit Schumacher im Heck Vitaly Petrov attackierte. "Das war auch sehr interessant. Ich musste schnell vorbei, weil ich von hinten auch Druck hatte. Es ging gut auf. Wir hatten auf der Geraden aber beide die Möglichkeit, den Heckflügel runter zu stellen, da wurde es beim Anbremsen der Schikane eng, aber es ging alles gut", sagte Rosberg. Trotzdem blieb er mit Platz sieben eine Position hinter seiner Erwartung, was vor allem daran lag, dass Adrian Sutil taktisch und auch von der Pace her ein besseres Rennen erwischt hatte.

Analyse bis Ungarn

Die Gründe dafür ortete Rosberg vor allem beim Setup, mit dem er nicht ganz zufrieden war. "Es sind im Rennen bei der Balance einige Sachen nicht ideal gelaufen. Ich habe das mit meinem Ingenieur nicht richtig hingekriegt. Wir hatten zu viele Probleme mit der Hinterachse, der Reifen hat zu viel abgebaut. Wir müssen schauen, dass wir das nächstes Mal besser machen", erklärte er. Ob die Temperaturen eine Rolle beim Ergebnis gespielt hatten, wollte er nicht so pauschal sagen. "Es war schwierig mit den Reifen und allem, vor allem mit dem Prime. Es ging aber OK. Man brauchte ein, zwei Runden, dann lief es. Die Temperatur war aber ungewöhnlich, vielleicht sehen wir in Ungarn ein anderes Bild."