Im Freien Training am Freitag kam bei Lotus Renault GP ein neues Auspuffsystem zum Einsatz. Der erste Test verlief vielversprechend, dennoch trat Nick Heidfeld mit dem alten System im Qualifying an. "Das war die richtige Entscheidung", verriet der Deutsche. Dennoch werde das Team das System weiterverfolgen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir es noch einmal in Budapest probieren, aber ich weiß es nicht genau", verriet Heidfeld.

Bei seinem Heimrennen musste er sich mit Startplatz elf zufrieden geben, dabei fehlte ihm auf die Top-10 weniger als ein Zehntel. "Es war schon ärgerlich so knapp die Top-10 zu verpassen, aber ich habe am Anfang Zeit durch ein ausbrechendes Heck in ein paar Kurven verloren", erzählte der Deutsche. Vor allem durch die Arbeiten am Auspuff am Freitag habe er wenig Zeit für das Setup gehabt. "Das hat mich natürlich eingeschränkt, aber ich würde nichts ändern. Das Auto war nicht schlecht und auch die Runde war okay, wenn auch nicht optimal", sagte Heidfeld.

Von Platz elf sei im Rennen noch einiges möglich, vor allem wenn das Wetter mitspielt. "Am Nürburgring ist das Wetter immer schwierig vorherzusagen. Regen wäre einerseits gut, weil alles passieren kann. Andererseits war ich im Regen bisher mit dem Auto nicht so zufrieden. Außer in Valencia war das Auto im Trockenen stets besser, aber die Formel 1 ist kein Wunschkonzert. Wir müssen einfach das Beste daraus machen", betonte Heidfeld.

Vom Geheimfavorit ins Mittelfeld

Dabei gibt er durchaus zu, dass zuletzt Lotus Renault GP durch schwierigere Phasen ging. Zu Saisonbeginn galt das Team noch als Geheimfavorit, doch im Laufe der Saison ging es nach hinten. "Es lief nicht alles so wie erhofft. Da geht es in der Formel 1 schnell rückwärts", weiß der Deutsche. Allerdings befinde sich der Rennstall aktuell auf dem aufsteigenden Ast. "Wir sehen hier besser aus als in Silverstone und wenn wir den Auspuff optimal zum Funktionieren bringen, dann können wir einen weiteren Schritt nach vorne machen", betonte Heidfeld.

Ein großes Problem sei das enorme Entwicklungstempo der Top-Teams. "Es macht den Eindruck als hätten sie im Vergleich zu 2010 noch eine Schippe drauf gepackt", erklärte der Lotus Renault GP-Pilot. Neben den Ressourcen und den Finanzen hätten die Top-Teams einen weiteren Vorteil und zwar einen Windkanal. "Da liegt noch Potenzial bei uns drin. Wir arbeiten daran, aber die anderen haben einen jahrelangen Vorsprung, den es aufzuholen gilt", so Heidfeld.