Wie üblich in dieser Saison wird der Reifen auf dem Nürburgring wieder eine wichtige Rolle spielen, wobei das Rennen am Sonntag relativ wenige Stopps erleben könnte. Denn Pirelli Motorsport Direktor Paul Hembery erlebte am Freitag, dass die Gummis doch viel besser halten als angenommen, was vor allem am kalten Wetter lag. "Einige Teams können mit dem weichen Reifen sehr lange fahren und dann könnte es interessant werden", sagte er.

Dem gegenüber steht allerdings die Tatsache, dass die weichen Reifen im Schnitt zwischen 1,4 und 1,5 Sekunden pro Runde schneller sind. Zwar wollte Hembery keinen so großen Unterschied, allerdings könnte der dazu führen, dass die medium Reifen im Rennen so gut wie möglich gemieden werden, was doch wieder eher zwei Stopps attraktiv macht. "Vielleicht fahren sie 20, 20 und dann zehn Runden mit dem Medium am Ende. Oder es ist besser, das mit dem Medium noch weiter zu minimieren und nur drei, vier Runden am Ende zu fahren, wenn man es mit dem Weichen so lange durchhält. Das würde ein interessantes Finale liefern", erklärte er.

Immer neue Herausforderungen

Viel wird nach Hemberys Meinung davon abhängen, wie die Temperaturen am Sonntag aussehen, wobei er anmerkte, dass ein Problem beim Aufwärmen der Reifen im Training nicht heißen muss, dass es im Rennen das gleiche Problem gibt, da dort mehr gepusht wird. "Vielleicht muss man etwas aggressiver fahren und sich beim Weichen etwas zurücknehmen. Man muss den Abbau und die Leistung ausbalancieren. Mit dem Medium muss man einfach aggressiver sein. Es wird interessant, jedes Rennen scheint eine neue Herausforderung zu liefern."

Besonders interessant fand er unter diesem Gesichtspunkt, dass Pirelli bei den Bedingungen dieses Wochenende wohl auch mit dem supersoft Reifen hätte anrücken können, zumindest deuteten das die Abbau-Raten des weichen Gummis an. "Aber so sammeln wir Erfahrung. Und in zwei Jahren werden wir dann bei 35 Grad hier sitzen und den supersoft dabei haben und sagen: 'whoa.' Im Nachhinein ist es eben immer einfach." Fast noch interessanter war die Tatsache, dass Hembery am Samstag nicht nur McLaren und Mercedes eine Verbesserung zutraute, sondern auch Force India, denn die hatte er am Freitag stark erlebt.