Ein Korruptionsskandal in Valencia könnte die Formel-1-Zukunft von Barcelona etwas einfacher gestalten. So war vor einigen Wochen das Gerücht in die Welt gesetzt worden, der Ministerpräsident der Region Valencia, Francisco Camps, wolle Bernie Ecclestone mit einer Zahlung von 20 Millionen Euro pro Jahr dazu bewegen, das einzige spanische Rennen im Kalender in seinem Hoheitsbereich austragen zu können. Dafür wollte er sich auch gleich das Renndatum im Mai sichern, das traditionell dem Circuit de Catalunya gehört.

Nun ist Camps aber über einen Korruptionsskandal gestolpert. So wird er laut spanischen Medien beschuldigt, Bestechungsgelder genommen zu haben und hat deswegen sein Amt niedergelegt. Seine Entscheidung sei "zum Wohle Valencias, Spaniens und der PP [Partido Popular, spanische Volkspartei] gefallen." Die Zeitung Diario Sport meinte nach dem Rücktritt, dass Camps' Nachfolger wohl kein Interesse habe, Ecclestone mit viel Geld dazu zu überreden, den Circuit de Catalunya fallen zu lassen.

Allerdings gab es bereits zu der Zeit, als die Gerüchte um einen Vorstoß Valencias aufkamen, schon keine Panik bei den Verantwortlichen in Barcelona. So meinte der Streckenchef des Circuit de Catalunya, Salvador Servia, laut Nachrichtenagentur EFE: "Es war die Presse in Valencia, die mit den Gerüchten angefangen hat, denn weder die Regierung noch die Organisatoren sagten je ein Wort dazu."