Der erste Saisonsieg in Silverstone hat ihn wieder zurück ins Spiel gebracht. Nachdem die ersten Saisonrennen für Fernando Alonso und Ferrari enttäuschend verliefen, kehrten die Roten zur Saisonhalbzeit erstmals seit Korea 2010 auf die Siegerstraße zurück. Christian Danner hat den Spanier im Titelkampf noch lange nicht abgeschrieben.

"Alonso ist einer, der, wenn man ihn einmal unterschätzt oder nicht auf dem Schirm hat, gnadenlos zuschlägt", analysiert Danner in der neuen Ausgabe des Motorsport-Magazins. Genauso gewann er in Silverstone sein erstes Saisonrennen - er nutzte den verpatzten Red-Bull-Boxenstopp gnadenlos aus.

Alonso darf man nie unterschätzen

"Er hat noch WM-Chancen, aber er ist natürlich, wie jeder andere Fahrer, von seinem Auto abhängig. Wenn der Ferrari zu wenig Downforce hat, dann kann auch ein Alonso nicht mehr draus machen", räumt Danner ein. Die Updates für Silverstone scheinen dem 150°Italia allerdings näher an Red Bull herangebracht zu haben. Welchen Einfluss das Diffusorverbot hatte, wird sich erst in Hockenheim zeigen, wenn wieder alles auf dem Stand von Valencia sein wird.

"Aber was Alonso mit einer unglaublichen Brutalität aus einem Auto herausholen kann, ist einmalig", schwärmt Danner. "Ich habe einen irrsinnigen Respekt vor ihm. Er lauert immer irgendwo, fährt und fährt und fährt, man denkt, er fährt ganz normal, aber er ist wie ein Tiger: Er lauert, und auf einmal ist er da, schlägt zu und dann hat er die Maus oder das Karnickel gefressen."

Fahrerisch der Stärkste

Schwächen macht Danner bei Alonso keine aus. Zwar baue er hin und wieder einen unverständlichen Unfall, aber das sei am Limit normal. "Das passiert Vettel und Hamilton auch", vergleicht Danner. "Fernando ist jetzt an seinem Zenit, es ist die Frage, wie lange er da bleibt, aber er hat seine volle Qualität und Durchschlagskraft jetzt erreicht."

Rein fahrerisch hält er den Doppelweltmeister weiterhin für den Stärksten im Vettel-Verfolgerfeld. Die Begründung: "Weil er schon zwei WM-Titel hat, abgebrüht und sehr entschlossen ist, dabei aber kontrollierter als etwa ein Lewis Hamilton."

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