Rückblick auf den Europa-GP - wie würdest Du Dein Wochenende zusammenfassen?
Nick Heidfeld: Das Rennen an sich war nicht so erfolgreich wie wir das nach dem Qualifying am Samstag erhofft oder erwartet hatten. P9 und P11 sind nicht unsere Ziele, aber die Pace am Freitag und am Samstag hat gezeigt, wo wir aktuell stehen. Am Sonntag hatten wir gehofft mit Mercedes kämpfen zu können, denn normalerweise ist unsere Rennpace stärker als unsere Qualifyingpace - das war hier nicht der Fall. Ich wollte um Platz sechs mitkämpfen, aber dazu war ich nicht in der Lage. Der zehnte Platz passierte nicht aufgrund von Fehlern, deshalb müssen wir sehen wie wir uns für Silverstone verbessern können.

In Valencia sah man im Rennen mehr Zweikämpfe als in der Vergangenheit. Ist das ein Beweis, dass die F1 für die Fans attraktiver wird?
Nick Heidfeld: Ja, definitiv. Das Rennen in Valencia ist noch nicht lange im Kalender, dennoch ist es nicht für spannende oder überholreiche Rennen bekannt. Dieses Jahr gab es ein paar, was beweist, dass die Veränderungen, die in diesem Jahr in der Formel 1 durchgeführt wurden, die Rennen spannender gemacht haben. Es gab zwar nicht so viele Überholmanöver wie in den vergangenen Rennen, aber genug um für ein Spektakel zu sorgen. Vettel hat zwar die ganze Zeit geführt, aber zwischen Alonso und Webber wechselte sich einige Mal die zweite Position. Das war durchaus spannend für den Zuseher.

Welche Fortschritte sind notwendig, um in den kommenden Rennen noch höher in den Punkten zu landen?
Nick Heidfeld: Wie ich bereits gesagt habe, verstehen wir einige Probleme, die wir haben. Aber es gibt keine Magie, wodurch man die Dinge über Nacht verändern kann. Jeder in der Fabrik arbeitet hart, aber wir wissen nicht, welche Auswirkungen die Regeländerungen in Silverstone haben. Wir müssen abwarten und sehen, ob sich die aktuelle Ordnung oder die Abstände zwischen den Teams verändern. Danach können wir handeln.

Reifenwahl & Regeländerungen

Ausblick auf den England-GP - glaubst du, dass die Strecke mit ihren schnellen Kurven dem R31 entgegenkommt?
Nick Heidfeld: Zuerst müssen wir uns ansehen wie die Reifenwahl von Pirelli (weich und hart) das Rennen beeinflusst. Das ist ein ganz interessanter Aspekt. Ich bin die neue Strecke noch nicht gefahren, was es für mich noch aufregender macht. Ich bin in Silverstone schon viele Male gefahren, aber nicht im Vorjahr und seitdem hat sich das Layout der Strecke verändert. Ich denke, dass die Strecke unserem Auto entgegenkommt, denn auch auf den bisherigen Highspeed-Strecken waren wir sehr stark. Mit den zusätzlichen Regeländerungen wird es noch spannender. Einige Leute denken, dass sich nichts ändern wird, andere denken das Gegenteil. Aber noch ist es ein Rätselraten. Viele glauben, dass wir am stärksten von den Veränderungen getroffen werden, aber ich habe meine Zweifel. Mal sehen, wer am Ende Recht behält.

Du hast beim England-GP bereits einen zweiten Platz geholt. Macht die Tatsache, dass das Layout neu ist, Silverstone noch spannender für Dich?
Nick Heidfeld: Es ist immer schön eine neue Strecke zu fahren. Andererseits war das alte Layout der Strecke großartig zum Fahren. Im alten Layout gab es die Bridge Kurve, die sehr speziell war. Viele Leute im Rennsport würden sagen, dass diese Sektion einzigartig war - und nun ist sie weg. Ich weiß nicht, ob mir die Strecke gefallen wird. Der erste Teil mit den vielen schnellen Kurven wie Stowe ist immer noch gleich. Silverstone ist anders als alle anderen Strecken. Es ist mit Sicherheit ein einzigartiger Ort.