Haben sich jetzt einige beim Fahrer-Briefing beschwert, ob beim neuen Asphalt eine Bodenwelle ist oder nicht? Jeder erzählt etwas Anderes...
Adrian Sutil: Ja, es gab ein paar Beschwerden. Es ist aber auch wellig und ich habe nicht verstanden, warum man da einen neuen Asphalt hingelegt hat. Besonders aus der Hafenschikane raus, da ist es extrem schwierig.

Und unten beim Anbremsen, wo sie es vor Sainte Devote neu machen mussten?
Adrian Sutil: Da habe ich keine Probleme.

Ansonsten läuft es ganz gut?
Adrian Sutil: Ansonsten läuft es OK.

Du bist halt wieder auf einer Strecke, wo du dich wohlfühlst...
Adrian Sutil: Ja, das ist halt eine Strecke für Männer hier. Es macht riesig Spaß. Ich mag Monaco gerne. Ich glaube aber auch, dass das Update hier zu arbeiten anfängt. Es ist nicht da, wo wir es haben wollen und wo es sein sollte, aber es gab heute schon Anzeichen einer Verbesserung. Wir müssen jetzt weiterarbeiten. Es ist schwierig, das hier auszutesten, aber es hat sich gut angefühlt. Ich bin rausgefahren und es hat funktioniert.

Habt ihr jetzt alles drauf?
Adrian Sutil: Nicht alles, nein. Es ist so eine Zwischenlösung. Es ist nur der Unterboden, der Frontflügel ist der alte, den wir schon das ganze Jahr gefahren sind. Damit klappt es ganz gut. Das große Update, das theoretisch viel Zeit bringt, kriegen wir noch nicht zum Laufen.

Adrian Sutil hat sich alles genau angesehen, Foto: Sutton
Adrian Sutil hat sich alles genau angesehen, Foto: Sutton

Wollt ihr das in Montreal noch einmal probieren?
Adrian Sutil: Ja, es ist natürlich auch wieder eine schwierige Strecke, um das zu probieren, aber wir müssen tun, was wir tun können. Dann schauen wir einmal. Montreal wird aber auch so nicht schlecht für uns mit den langen Geraden. Wir haben ein schnelles Auto auf den Geraden. Es sollte OK sein.

Könnte die konventionelle Auto-Version hier für Q3 reichen?
Adrian Sutil: Ich hoffe es, ja. Heute war ich immer in den Top-10. Vielleicht wird es knapp, aber wir sind in jedem Fall besser aufgestellt als in Barcelona.

Was ist besser: Q3 und Neunter oder Q2 und Elfter, aber dafür mehr frische Reifen?
Adrian Sutil: Da hat man wahrscheinlich auch nur noch einen weichen Reifen. Aber ich glaube, das ist hier nicht so problematisch. Der Reifen hat sehr gut funktioniert und ich glaube, hier ist das Qualifying sehr entscheidend. Man kommt einfach nicht vorbei, egal wie schnell man ist. Es ist sehr, sehr schwierig, hier zu überholen.

Hast du eine Idee, wie lang der Supersoft halten wird? Habt ihr einen Longrun gemacht?
Adrian Sutil: Ich habe einen Longrun gemacht, ich habe 16, 17 Runden ohne Probleme damit gefahren.

Also könnten 20 bis 25 Runden, die manche Techniker erwarten, sich ausgehen?
Adrian Sutil: Ja, das könnte funktionieren. Ich war sehr zufrieden mit den Longruns. Die Reifen haben gut gehalten.

Sind das die Temperaturen oder die Strecke?
Adrian Sutil: Das ist die Strecke hier. Mit diesen Reifen sind die schnellen Kurven das Problem und hier sind keine schnellen Kurven. Es ist sehr langsam, erster Gang, zweiter Gang und auch der Asphalt ist nicht so aggressiv. Die Reifen werden nicht so beansprucht. Teilweise braucht man auch ein, zwei oder drei Runden, um sie aufzuwärmen.

An der Box hatte Adrian Sutil noch am wenigsten zu tun, Foto: Sutton
An der Box hatte Adrian Sutil noch am wenigsten zu tun, Foto: Sutton

Wie viel ist der Supersoft schneller?
Adrian Sutil: Ich habe eine Sekunde oder fast noch mehr rausgeholt, aber die Strecke wurde etwas besser. Ich sage einmal, er ist eine Sekunde besser.

Kann man das DRS jetzt tatsächlich einsetzen und wo benutzt man es?
Adrian Sutil: Start-Ziel, den Berg rauf und aus der Hafenschikane raus.

Und im dritten Sektor gar nicht mehr?
Adrian Sutil: Nein, dort gar nicht mehr, dort sind die Geraden zu kurz, das lohnt sich nicht.

Ist es viel zusätzliche Spielerei am Lenkrad?
Adrian Sutil: Ja, es ist schon was los. Man muss sich schon sehr konzentrieren, aber es geht. Dadurch, dass man DRS nur drei Mal benutzt, ist das in Ordnung.

Mercedes hat ausgerechnet, dass man zusammen mit den Schaltmanövern 200 Eingaben pro Runde macht im Qualifying...
Adrian Sutil: Man wird gefordert, das ist ganz bestimmt so.

Wie sieht es mit den Marbles aus?
Adrian Sutil: Es waren schon einige da. Aber ich glaube, hier in Monaco hat man ohnehin ein Problem, wenn man von der Ideallinie abkommt, das war auch voriges Jahr so. Dieses Jahr ist es mit dem Abrieb natürlich extremer, aber man darf hier keine Fehler machen.

Nur keine falsche Bewegung, Foto: Sutton
Nur keine falsche Bewegung, Foto: Sutton

Aber das ist dann ja noch ein weiteres Problem beim Überholen...
Adrian Sutil: Jaja. Es liegt eben auch auf der Geraden, selbst da wird es schwierig.

Wo muss der Überrundete dann hin ausweichen?
Adrian Sutil: Es gibt so Stellen, wie zum Beispiel aus der Kurve raus innen, da ist selten Gummi-Abrieb, aber man muss sich schon einen Platz suchen. Ich hoffe ohnehin, wir werden nicht überrundet. Aber auch ich muss schauen, denn es kann immer sein und da ist es wichtig, dass man sich nicht in eine schlechte Position begibt. Das Problem ist natürlich groß, wenn man da zu viel Abrieb aufsammelt, ist der Reifensatz komplett fertig.

Hattest du heute schon eine der fast obligatorischen leichten Mauerberührungen?
Adrian Sutil: Nein, heute noch nicht. Ich kam frei durch.