Vor Trainingsbeginn in Monaco hatte es noch die große Angst gegeben, die superweichen Reifen von Pirelli könnten sich im Fürstentum zu früh in ihre Gummifetzen zerlegen. Doch nach dem Donnerstag gab es Entwarnung und Weltmeister Sebastian Vettel konnte sagen, dass die Gummis gut gehalten hatten. Das hatte sich auch bei seinem Longrun gezeigt, bei dem er mehrere Runden relativ konstante Zeiten gehen konnte.

"Nicht schlecht, es war bislang positiv", sagte der Fünfte des Nachmittags-Trainings. "Beide Reifen arbeiten und das ist das Wichtigste - sie halten auch recht gut. Der superweiche ist natürlich deutlich schneller, aber wir werden sehen, wie die Bedingungen am Sonntag sind. Wenn es ähnlich ist wie heute, dann sollten die superweichen die bessere Wahl für das Qualifying sein. Man kann am meisten Zeit aus ihnen rausholen, aber beide Mischungen scheinen zu funktionieren, es gab heute also keine Dramen."

Vettels Einschätzung der weichen Reifen musste auch Vettels Teamkollege Mark Webber zustimmen. "Es war in Ordnung. Ähnlich wie alle Pirellis", meinte der Australier. Webber hatte allerdings das Problem gehabt, dass er am Morgen größtenteils zuschauen musste, weil er ein Getriebeproblem gehabt hatte. "Uns fehlten heute Morgen 40 Runden und das bekommt man über Nacht nicht zurück. Wir müssen am Samstagmorgen also wieder in den Rhythmus finden und hoffentlich sind wir am Samstagnachmittag dann wieder voll dabei."

Neuer Asphalt keine Verbesserung

Trotz seiner Zufriedenheit musste Vettel aber auch anmerken, dass die Strecke welliger war als früher. So bezeichnete er den Tag als gut und es sei für ihn wichtig gewesen, viele Runden zu fahren und gleich ein gutes Gefühl zu finden. "Es macht hier Spaß. Es ist eine andere Strecke, sehr wellig und sehr rau und an einigen Stellen haben sie zwar neu asphaltiert, aber ich denke nicht, dass es dadurch besser geworden ist. Es ist sogar noch schlechter. Das ist interessant."

Was die Konkurrenz betraf, so hatte der Deutsche Ferrari als sehr stark erlebt, er musste aber festhalten, dass es generell eng war. "Ferrari war heute schnell, auch auf Long Runs und mit Felipe", sagte Vettel. "Sie waren schon letztes Jahr hier stark, aber dann hatte Fernando [Alonso] sein Problem im Freien Training. Mit ihnen ist zu rechnen, genauso mit McLaren und Mercedes, bei denen Nico einen starken Eindruck macht."

Besondere Bedeutung kommt in Monaco den Leitplanken zu, das erlebte Michael Schumacher im ersten Training am eigenen Silberpfeil. Auch Vettel hatte schon seinen ersten Mauerkuss. "Heute Morgen, gleich nach drei, vier Runden habe ich sie leicht gestreichelt", verriet er. "Aber das muss in jedem Jahr mindestens einmal sein, also haben wir das jetzt schon einmal hinter uns."