Es war ein Rennen der Gegensätze für euch in Spanien, wie denkst Du über die gemischten Ergebnisse?
Eric Boullier: Auf der einen Seite war es frustrierend. Vitaly konnte sich für Startplatz sechs qualifizieren und hätte sogar noch schneller sein können und dann im Rennen ist er einige Plätze zurück gefallen, wir hatten schon mehr erwartet. Auf der anderen Seite konnte Nick nach vorn fahren, bis auf Acht, obwohl er das Rennen von ganz hinten aus aufgenommen hatte, das war klasse. Zudem konnte er die beiden Mercedes Jungs jagen und hätte fast noch besser abschneiden können.

Die Kräfte für diese Saison scheinen jetzt langsam festgelegt, ein Muster entsteht, jeder hat seinen Platz gefunden, was die Rennergebnisse betrifft - was muss das Team tun, um mit Mercedes konkurrieren zu können?
Eric Boullier: Wir sind nicht so weit weg. Unser Auto scheint schnell zu sein, wir müssen nur noch die richtige Beständigkeit finden und unsere Strategien erfolgreicher gestalten, sowie die Boxenstopps verbessern. Wenn wir das schaffen, dann sind wir da. Wenn wir keine Runden auslassen (in der Qualifikation), können wir gute Starplätze sichern und im Rennen selbst scheint unser Auto gut zu gehen, so dass es unter die Top-6 fahren kann. Wenn wir einmal alles beisammen haben, werden wir da sein.

Wir blicken auf Monaco, welche Gedanken hast Du zu diesem einzigartigen Rennen?
Eric Boullier: Wenn wir in die Vergangenheit blicken, dann waren Enstone Autos immer gut in Monaco und ich denke, es wird auch dieses Mal so sein. Die Reifenstrategien werden sehr kompliziert, aber das könnte auch gut für uns sein, wir werden sehen, wie wir zurecht kommen. Die Strecke selbst ist anders, als alle anderen im Kalender – sie ist eng, gewunden und es gibt nur wenige Stellen, an denen man überholen kann. Doch das ist noch nicht alles, über das Wochenende hinweg verändert sich die Strecke auch stark (weil auf öffentlichen Straßen gefahren wird) wir erwarten also, dass sich die Leistung der Autos nach dem Donnerstag extrem verbessert. Als Team können wir das Wochenende kaum noch erwarten.

Was ist das für eine Erfahrung, wenn man den Monaco GP nimmt, wo Du als Teamchef so viel näher am Geschehen dran bist?Eric Boullier: Das Monaco-Wochenende ist wie Aufhören zu Atmen! Wir haben ein sehr betriebsames Wochenende, mit wenig Schlaf und einer Menge Arbeit, um sicherzustellen, das Beste was möglich ist herauszuholen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns hier wacker schlagen werden.

Wie bedeutend ist das Rennen in Monaco für den F1-Sport?
Eric Boullier: Monaco ist eines der Schlüsselrennen, die wir im Kalender haben, aus historischen Gründen, aus Glamour-Gründen und auch aus sportlichen Gründen, weil es ein sehr spezieller Kurs ist. Es ist ein sehr einzigartiges Rennen im Kalender, das die Formel 1 magisch macht.

Nachdem DRS für das Rennen erlaubt wurde. Wo denkst Du, kann es sicher eingesetzt werden und an welcher Stelle der Runde können wir erwarten, es zu sehen?
Eric Boullier: Die Sorge bezüglich des DRS-Gebrauchs in Monaco, lag im möglichen Gebrauch im Tunnel begründet. Das wird im Rennen ohnehin nicht der Fall sein, da der DRS-Sektor nur auf der Hauptgeraden sein wird. Trotzdem ist der DRS-Gebrauch in den freien Trainings und im Qualifying unbeschränkt. Deshalb werden die Teams versuchen, den Flügel über die Runde so viel wie möglich zu benutzen. Es wird einige Stellen geben, wo es ohne Schwierigkeiten möglich sein wird und andere Stellen, wo sich die Fahrer nicht sicher fühlen. Unter diesem Aspekt ist es identisch zu anderen Strecken der bisherigen Saison - der Fahrer muss beurteilen, wo er das DRS sicher aktivieren kann. Alle Aufmerksamkeit gilt dem Tunnel, denn wenn das Auto in der Lage dazu ist, wird eine schnelle Rundenzeit durch den DRS-Gebrauch im Tunnel begünstigt. Einige glauben, dass der Anreiz zu profitieren, die Fahrer dazu bewegen wird, unnötige Risiken einzugehen. Meine Sicht der Dinge ist, dass die Fahrer ihr Vertrauen nach und nach aufbauen werden. Wenn es dann in das Qualifying geht, werden sie wissen, wie viel des Tunnels sie sicher das DRS benutzen können. Am Anfang des Renn-Wochenendes, wenn die Strecke noch grün ist, war es oftmals sehr schwierig, den Tunnel mit Vollgas zu nehmen. Doch das hat die Fahrer nicht in Unfälle geführt, sondern sie haben einfach nach und nach ihre Geschwindigkeit gesteigert, bis sie sicher waren, ihn mit Vollgas nehmen zu können. Ich denke, der gleiche Ansatz wird auch mit dem DRS auftauchen.