Nach den Problemen, die Ferrari in Spanien mit dem neuen, harten Reifen von Pirelli hatte, will der Rennstall mit dem Reifenhersteller darüber sprechen, ob es im weiteren Saisonverlauf noch eine weitere Änderung an der Mischung geben muss oder nicht. Sowohl Fernando Alonso als auch Felipe Massa hatten nach dem Rennen beteuert, vor allem mit dem harten Reifen kaum Grip zu haben, was sich auch daran zeigte, dass Alonso nach dem Wechsel auf hart sogar noch überrundet wurde, nachdem er lange vorne mitgefahren war.

"Zumindest kann man nicht sagen, dass Pirelli für Ferrari arbeitet", meinte Stefano Domenicali nach dem Rennen. "Es gab zu Anfang Zweifel, dass sie sicherstellen würden, dass die Reifen für das Team perfekt wären. Aber abgesehen davon müssen wir sehen, wie die Zukunft aussieht. Wir müssen sehr eng mit ihnen arbeiten, um zu sehen, ob dieser Reifen der richtige ist, den wir verwenden sollen." Ferrari hatte schon direkt nach Ende des Spanien Grand Prix eingeräumt, dass ein Mangel an Abtrieb hauptverantwortlich für den Rückstand zu Red Bull und McLaren ist, doch Domenicali sah das nicht als alleinigen Grund.

In 46 Runden überrundet

Er betonte, dass man vorsichtig sein müsse, denn in den ersten Rennen hätten sich sehr viele Dinge gezeigt, weswegen ein Urteil momentan noch schwer zu fällen sei. "In Spanien sahen wir Bedingungen, die nach maximalem Abtrieb verlangten und den haben wir nicht. Wir müssen hinnehmen, dass wir den harten Reifen nicht zum Arbeiten brachten. Fernando hat 18 Runden geführt, also wurden wir in 46 Runden überrundet und verloren rund drei Sekunden pro Runde. Das ist schwer zu erklären", meinte der Teamchef.

Für Domenicali war der Spanien Grand Prix seit Saisonstart das schlechteste Rennen in punkto Rennpace gewesen. Denn in den Rennen davor hatte er Ferrari durchaus schnell erlebt. "Wir haben aber gesehen, dass es dieses Jahr sehr wechselhaft ist und der Reifen-Aspekt hat einen großen Unterschied gemacht. Also müssen wir vorsichtig sein. Wir müssen schauen, wo wir bei den nächsten Grands Prix sind, da wir andere Reifen haben werden, die viel weicher sind und die Autos werden andere Konfigurationen haben. Dann werden wir sehen, wo wir in der Weltmeisterschaft stehen, denn wir werden nicht aufgeben", betonte er.