Trotz seines vierten Platzes beim Türkei-GP ist Lewis Hamilton mit dem Rennausgang zufrieden, auch wenn er sich eingestehen muss, dass vielleicht etwas mehr drin gewesen wäre. "Ich denke, wenn wir alles zusammenbekommen hätten, wären wir auch in der Lage gewesen, auf das Podium zu fahren", sagte Hamilton nach dem Wochenende in Istanbul. Entscheidend war dabei vorallem der Start. Nach einem misslungenen Manöver gegen Mark Webber rutschte Hamilton weit zurück, aber auch hier gab er sich erstaunlich gelassen: "Es hätte schlimmer kommen können."

Ein weiterer Faktor seien laut dem McLaren-Fahrer die fehlgeschlagenen Upgrades gewesen. Schon vor dem ersten Freien Training am Freitag stellte sich heraus, dass sie am Rennwochenende nicht am Fahrzeug montiert werden. Grund dafür war fehlende Zuverlässigkeit und Leistung. "Sicher ist das enttäuschend, aber man muss das Gesamtbild betrachten: die Weltmeisterschaft wird durch Konstanz gewonnen, also ist es besser mit einem schlechteren Resultat Punkte zu sammeln, als einen Ausfall zu riskieren", nahm Hamilton dazu Stellung.

KERS als Freund und Feind

Die Frage, ob der Kampf gegen Jenson Button im Rennen an die Szenen aus dem letzten Jahr erinnert, bejahte der Brite nur teilweise. Zwar macht es immer wieder Spaß, gegen den eigenen Teamkollegen zu fighten, vor allem, wenn er so ein fairer Sportsmann wie Button ist. Auf der anderen Seite ging es beim Duell im vergangenen Jahr um die Führung. Dabei ist der Spaßfaktor laut Hamilton um einiges höher.

Dass Mercedes GP und Ferrari plötzlich wieder um die Spitze mitkämpfen konnten, wunderte ihn jedoch nicht. Viel überraschender fand er es, dass der Speed nicht schon seit Saisonbeginn vorhanden war, nachdem die beiden Teams bereits bei den Wintertests vorne dabei waren.

Und auch über die Regeländerungen 2011 äußerte sich der 26-jährige sehr positiv. KERS und DRS machen die Rennen sowohl für Fahrer als auch für Fans spannender. "Ich denke alles was die Rennen spannender macht, sollte begrüßt werden – und wir hatten definitiv vier spannende Rennen dieses Jahr", so Hamilton, der aber auch eingestehen musste, dass das KERS gegen einen arbeiten kann, wenn man vor der Konkurrenz unterwegs ist.

Besser soll es beim nächsten Rennen in Spanien laufen: "Es lief für uns in der Türkei nicht optimal, aber ich richte meinen Blick nach Barcelona – eine Strecke, wo ich noch nie gewonnen habe."