Nach seiner großartigen Vorstellung in der Türkei sieht die Zukunft von Sebastien Buemi bei Toro Rosso wieder etwas rosiger aus. Der Schweizer galt als Wackelkandidat, da das Team aus Faenza mit Freitagsfahrer Daniel Ricciardo ein großes Talent in der Hinterhand hat. Der Australier ist in Lauerstellung auf ein Einsatz-Cockpit beim Red-Bull-Junioren-Team. Spätestens 2012 soll Ricciardo im Toro-Rosso sitzen, daran haben Insider keinen Zweifel.

Der Druck auf die beiden momentanen Stamm-Fahrer Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari ist daher seit Saisonbeginn immens. Für den schlechteren Piloten könnte diese Saison bereits das letzte Jahr mit dem Team sein - daraus hat auch Teamchef Franz Tost nie ein Geheimnis gemacht. Nun gibt es aber erst einmal Lob. Buemi sei in Istanbul ein tolles Rennen gefahren, als er seinen Toro Rosso mit einer klugen Drei-Stopp-Strategie von Startplatz 16 aus noch in die Punkte pilotierte. Zwischenzeitlich lag der Schweizer sogar auf Rang sieben, am Ende wurde er guter Neunter.

Neue Konzentration

Durch den eingesparten Stopp hatte der 22-Jährige in der Endphase aber enorm mit seinen abbauenden Reifen zu kämpfen und große Probleme den Wagen ins Ziel zu bringen. "Die Vibrationen waren so stark, dass ich das Lenkrad kaum noch festhalten konnte", keuchte Buemi nach dem Rennen. Für seinen Teamchef war die Leistung jedoch ein Anlass zur Freude. "So viel Kampf haben wir von Sebastien selten gesehen", freute sich Tost gegenüber dem schweizer Blick.

Auch Giorgio Ascanelli, der hoch angesehene Technikdirektor des Teams, stimmte dieser Beobachtung zu. "Buemi ist wirklich erwachsener geworden. Er hat aus seinen Fehlern gelernt und mit seinem neuen Fitness-Trainer ist er nun viel konzentrierter auf seinen Job", freute sich der Toro-Rosso-Mann, der schon lange im Geschäft ist. "Er ist definitiv ein Fahrer mit Zukunft", fügte der Italiener lobend an.