Zwar ist das Motoren-Reglement für 2013 bereits festgeschrieben und die Hersteller haben ihre Arbeiten für die neuen Aggregate bereits aufgenommen, dennoch wird weiter darüber diskutiert, ob es richtig ist, auf 1,6 Liter Vierzylinder-Turbomotoren mit Hybridsystemen umzusteigen. Geht es nach Renault-Teamchef und FOTA-Vizevorstand Eric Bouller muss offen über das Thema gesprochen werden, allerdings sollen dabei die Interessen des Sports und weniger die Interessen einzelner Hersteller im Vordergrund stehen.

Ein Argument der Kritiker sind die hohen Kosten, die durch eine komplette Neu-Entwicklung von Motoren entstehen. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hatte zudem kritisiert, dass so kleine Motoren nicht mehr dem Anspruch der Formel 1 entsprechen, ins gleiche Horn stieß auch Bernie Ecclestone und aufgrund der kritischen Stimmen gab es bereits Gerüchte, die Einführung der neuen Aggregate könnte verzögert werden. Laut Boullier geht es darum, sehr sorgfältig über alles nachzudenken, immerhin gehe es um die Zukunft der Formel 1.

Argumente sind wichtig

"Es ist ehrlich gesagt eine komplexe Debatte und es gibt keine einfache Antwort. Renault ist als Autohersteller bereit, dem neuen Reglement zu folgen und ja, wir verstehen, dass es da einige Teams gibt, die widerwillig sind. Jeder hat seine eigenen Argumente und heute ist jedes Argument wichtig, also müssen wir uns nach wie vor hinsetzen und ein besseres Verständnis für die Wünsche der Hersteller entwickeln, damit wir sicherstellen, dass eine richtige Entscheidung getroffen wird", sagte Boullier laut Autosport. Er betonte, er habe sich nur deswegen mehr in der FOTA engagiert, um bei solchen Diskussionen sicherzustellen, dass die Interessen der Formel 1 im Mittelpunkt bleiben.

Gerade die Kostenfrage bei den neuen Motoren ist ein Knackpunkt, schließlich ist die FOTA dabei, der Ressourcen-Beschränkung weitere Punkte hinzuzufügen, um so die Ausgaben der Teams zu reduzieren. Beim Malaysia Grand Prix kamen die Teams bei den Gesprächen darüber zwar zu keiner Einigung, Boullier glaubt aber, dass bald ein Abschluss erzielt wird. "Wir haben voriges Jahr in Singapur alle diese [neue] Vereinbarung unterzeichnet, das heißt also, an einem Punkt waren wir uns einig. Also müssen wir nun zur Basis dieser Vereinbarung zurückkommen und sie zu einem Abschluss bringen. Ich bin zuversichtlich, dass wir etwas finden."