Hierzulande nur Insidern bekannt, spiegelt der Name Caterham Cars Limited auf der Insel für viele den Inbegriff traditionellen britischen Motorsports wider. Der in England ansässige Automobilhersteller führt seit jeher nur ein einziges Produkt: Der vom legendären Lotus-Gründer Colin Chapman im Jahr 1957 entworfene Lotus Seven. Die Rechte an dem Sportwagen sicherte sich Caterham im Zuge der Einstellung der Produktion bei Lotus bereits im Jahre 1973 und setzte damit die Erfolgsstory des britischen Ingenieurs-Klassikers fort. Die Traditionalisten danken es ihnen bis heute.

Der Lotus Seven ist auf den britischen Club-Circuits immer ein gern gesehener Gast, Foto: Sutton
Der Lotus Seven ist auf den britischen Club-Circuits immer ein gern gesehener Gast, Foto: Sutton

Der besonders in der britischen Club-Racing-Szene äußerst beliebte Bolide wurde im Laufe der Jahre vom Unternehmen in einer Vielzahl von Modellvarianten, denen verschiedenste Motoren zum Antrieb dienten, angeboten - im Kern blieb der Entwurf jedoch immer gleich. Dieser Ansatz half in der Folge auch, das Auto flächendeckend im nationalen Motorsport zu verankern, denn durch die einheitlichen Bauvarianten war der Wagen für Ausgeglichenheit und Wettbewerb mit Einheitsboliden somit prädestiniert. Heute gibt es daher unzählige Rennserien in denen ausschließlich mit dem Seven gefahren wird - weltweit sind weit über 1000 Exemplare im Einsatz.

Bis 1987 war auch der Firmensitz des Traditionsunternehmens in der gleichnamigen Stadt Caterham in Südengland angesiedelt. Ende der achtziger Jahre zog man dann ob der besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten in eine neue Fabrik nach Dartford im Osten von London. Was das Auto selbst betraf, blieb man dem traditionellen Kurs aber immer treu. Der Leichtgewicht-Sportwagen wurde seit dem Produktionsstart Ende der fünfziger Jahre von Caterham verkauft und nach dem Lotus-Ausstieg dann auch exklusiv gebaut.

Lotus hat bereits die Lackierung angeglichen - ob Jarno Trulli und Heikki Kovalainen bei diesem Anblick auch schon ihre Bestellung aufgegeben haben?, Foto: Team Lotus
Lotus hat bereits die Lackierung angeglichen - ob Jarno Trulli und Heikki Kovalainen bei diesem Anblick auch schon ihre Bestellung aufgegeben haben?, Foto: Team Lotus

Erst 2005 stellte Caterham unter einer neuen Geschäftsleitung, die nach 40 Jahren den Betrieb aus der Hand der Familie Nearn übernommen hatte, mit dem CSR die wohl umfassendste Modelländerung der jüngeren Vergangenheit vor. Der CSR-Rahmen ist länger, breiter und hat ein komplett neues Rahmendesign. Zudem besitzt der CSR rundum Einzelradaufhängung und hat vorne eine innenliegende Radaufhängung im Formel-1-Stil. Als Motor wird ein von Cosworth entwickelter 2,3-l-Ford-Duratec mit 200 oder 260 PS angeboten.

Der Bolide wird mittlerweile in eine Vielzahl von Ländern auf der ganzen Welt exportiert. Besonderen Ruhm genießt der Seven unter Fans ob seiner großen Effizienz und der guten Relation von Gewicht zu Leistung. Diese trug maßgeblich zur Legendenbildung des Autos bei, denn seit vielen Jahren ist der Seven seitens der FIA und weiterer Dachverbänden von diversen Motorsportveranstaltungen im freien Wettbewerb, mit anderen, größeren und PS-Stärkeren Boliden ausgeschlossen. Offizielle Begründung: "Zu schnell!" - für Tony Fernandes dürfte das folglich nach einer guten Investition klingen.