Obwohl Fernando Alonso nach nur drei Rennen bereits 42 Punkte hinter dem WM-Führenden Sebastian Vettel liegt, hat der Spanier weiterhin vollstes Vertrauen in eine baldige Aufholjagd der Roten aus Maranello. Der Ferrari-Pilot stützt sich mit seiner positiven Einstellung dabei auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. Ferrari sei schon immer ein Comeback-Team gewesen - das macht dem asturischen Doppelweltmeister sichtlich Hoffnung auf Besserung in der nahen Zukunft.

"Natürlich war das für uns und all unsere Fans nicht der Saisonstart, auf den wir gehofft hatten. Nur 50 Punkte geholt zu haben ist nicht viel und wir wissen, dass unsere Leistung im Moment nicht gut genug ist", sagte Alonso auf die bisherige Ausbeute von ihm und Teamkollege Felipe Massa bezogen, fügte aber auch hinzu: "Wir wissen aber, dass sich das sehr schnell ändern kann und ich vertraue dem Team - ich weiß aus welchem Holz sie geschnitzt sind und ich kann diesen Willen, sich zurück zu kämpfen, bei jedem in Maranello spüren", erklärte der Spanier.

"Ich habe in der Vergangenheit auch am eigenen Leib erfahren, wie fähig die Scuderia in puncto Comeback tatsächlich ist - zuerst als Gegner und später dann als Insider", meinte der Ferrari-Pilot. "Ich erinnere mich noch gut daran. Als ich 2006 für Renault fuhr, hatte ich nach der ersten Saisonhälfte einen großen Vorsprung herausgefahren. Aber Ferrari hatte mit der Weiterentwicklung seiner Autos so gute Arbeit geleistet, dass Michael Schumacher noch eine großartige Aufholjagd gelang und zwei Rennen vor Schluss überholte er mich in der Wertung wieder", fügte Alonso hinzu.

Ernst der Lage nicht unterschätzen

"Das erkennt man auch, wenn man sich vergangenes Jahr anschaut - da hieß es zuerst in der Türkei und später dann nochmals in England, dass wir uns lieber schon auf das nächste Jahr konzentrieren sollten", erinnerte sich der Spanier. "Aber wir haben nicht aufgegeben und waren dann doch bis zum letzten Rennen voll im Titelkampf involviert", meinte der 29-Jährige und fügte an: "Es klingt wie ein Werbespruch, aber es ist die absolute Wahrheit: In der Formel 1 darf man niemals aufgeben!"

Die alte Rivalität mit Michael Schumacher hält sich auch bis ins Jahr 2011 - zum Leidwesen der Beteiligten jedoch nicht mehr an der Spitze des Feldes., Foto: Sutton
Die alte Rivalität mit Michael Schumacher hält sich auch bis ins Jahr 2011 - zum Leidwesen der Beteiligten jedoch nicht mehr an der Spitze des Feldes., Foto: Sutton

Doch nicht nur das Vertrauen in die eigene Stärke, sondern auch das Beispiel der Konkurrenz von McLaren machte dem Weltmeister von 2005 und 2006 Hoffnung. Nach einem ganz schwachen Winter und schlechten Testergebnissen, kämpfte sich das Team aus Woking eindrucksvoll und schnell zurück an die Spitze. "Die Formel 1 war schon immer so. Im einen Rennen hat man Probleme unter die ersten Fünf zu kommen und im nächsten kämpft man plötzlich wieder mit um den Sieg", verriet Alonso.

"Dieses Jahr ist bei weitem keine Ausnahme dieser Regel. Nach dem letzten Test in Barcelona hatten alle damit gerechnet, dass McLaren wirklich nirgendwo wäre - nun fahren sie in jedem Rennen auf das Podest und in China haben sie zu guter Letzt sogar gewonnen", sagte der Ex-McLaren-Pilot beeindruckt. "Zeitgleich haben viele andere bereits gesagt, dass Vettel unschlagbar sei. Und in Shanghai haben wir dann ja gesehen, wie sich die Dinge am Ende auf einmal umgedreht haben. Drei Rennen sind also definitiv noch nicht genug, um eine endgültiges Urteil abzugeben", so der Spanier gegenüber der offiziellen Team-Webseite der Scuderia.

Bei allem Glauben an die Rückkehr des italienischen Traditionsrennstalls an die Spitze der Königsklasse, wollte Alonso aber auch klarstellen, dass er dennoch um den Ernst der Lage wisse. "Das alles bedeutet nicht, dass ich den Ernst unserer Situation unterschätze. Davon bin ich wirklich weit entfernt", wollte sich der Asturier von einer zu gelassenen Einstellung klar distanzieren. "Wir müssen wirklich hart arbeiten und uns an allen Fronten verbessern. Erfolg kommt nur zustande, wenn alle Elemente bestmöglich funktionieren: Das Auto, die Strategie, die Boxenstopps, die Fahrer und jede andere beteiligte Person", erklärte der 29-Jährige.

Ferrari sei diesbezüglich aber auf einem guten Weg. "Ich bin mit den Ingenieuren in den vergangenen Tagen in Kontakt geblieben und weiß, dass an der Entwicklung des Boliden in Maranello nicht locker gelassen wird", so Alonso beruhigt. "Wir müssen aufholen und können uns nicht erlauben zu viel Zeit zu verlieren", sagte der Spanier, der hinzufügte: "Besonders vor dem Hintergrund, dass die Konkurrenz in den kommenden Wochen bestimmt nicht nur Däumchen drehen wird."