Nico Rosberg, der sich während des China-Wochenendes spannende Manöver auf der Strecke lieferte, lobte nun die Verantwortlichen für die Einführung des DRS und der neuen Pirelli-Reifen. "Die Formel 1 hat brillante Arbeit geleistet. Wie spannend waren die Rennen denn? Sie waren atemberaubend", jubelte der Mercedes-Pilot.

Phantastisch für die Fans

Nach dem Tankverbot 2010 galten Boxenstopps als Mangelware. Die Rennen glichen einer Prozession, die meist nach der ersten Runde entschieden war. Ein Zustand, den Rosberg nicht nur für Piloten und Verantwortliche als nicht tragbar empfand. "Die Verantwortlichen haben den Sport in nur einem Jahr so viel spannender gemacht und das ist phantastisch für die Fans und auch für alles andere", denkt der Deutsche an die Zuschauer. "Es sagt niemand, dass wir langweilige Rennen haben. Es gibt Überholmanöver - rechts, links und in der Mitte - überall", hob Rosberg nochmals die Leistung der Entscheidungsträger in den Vordergrund.

Zwischen der Flut an Neuerungen, hat der Mercedes-Pilot sein Highlight schon gefunden: "Der Heckflügel - möglicherweise die beste Idee für den Sport, die es je gab, nicht?", lässt sich Rosberg nicht mehr umstimmen. Und dies, obwohl auch er schon Leittragender des DRS war. Doch auch der neue Reifenhersteller wird mit Lob überschüttet: "Jeder hat Pirelli kritisiert, aber sie haben unseren Sport spektakulär gemacht." Deswegen hat er seine Meinung über die Änderungen bereits nach drei Rennen gefällt: "Es ist wirklich cool, oder nicht?

Ferrari noch nicht überzeugt

Nicht wirklich - würde Stefano Domenicali vermutlich auf diese Frage antworten. Denn zumindert in Bezug auf das DRS möchte der Ferrari-Teamchef noch abwarten. "Wir haben drei verschiedene Situationen in drei verschiedenen Rennen gesehen, daher müssen wir noch länger warten, um die richtige Balance zu finden", riet Domenicali zur Ruhe. Denn der Italiener sieht noch Verbesserungspotenzial beim Aktivierungspunkt des DRS. So sei er unmittelbar mit den Reifen verknüpft, weshalb sich ein unterschiedlicher Effekt zwischen Anfang und Ende des Rennens ergeben würde.

Ohnedies sieht Domenicali die neuen Pneus als ausschlaggebend für Überholmanöver. "Es hängt von den Reifen ab. Nicht von der Geschwindigkeit, oder ob du dahinter bist", zeigte er sich wenig überzeugt von DRS. So sieht er auch nicht den Heckflügel in der Verantwortung für die zahlreichen Platztäusche in Shanghai. "Der entscheidende Überholgrund in China war, dass die Reifen so unterschiedlich waren, dass du überholen konntest." Tatsächlich wurde sein Pilot Felipe Massa zur leichten Beute, als seine harten Reifen abbauten und verlor dadurch vier Positionen.

Jean Alesi freut sich über interessante Rennen, Foto: Sutton
Jean Alesi freut sich über interessante Rennen, Foto: Sutton

Jean Alesi freut sich über Unterhaltung

Genau diese Meinung teilt auch der ehemalige Formel-1-Pilot Jean Alesi: "Soweit ich das beurteilen kann, haben die Reifen den größten Einfluss, vor allem gegen Rennende wird es richtig spannend und das ist für die Fans klasse – es sorgt für spannende und unvorhersehbare Rennen." Doch auch der Franzose bekannte sich als kein DRS-Verfechter. Zwar sei die Idee interessant, allerdings sei er von der Umsetzung nicht überzeugt. Auch KERS konnte den ehemaligen Ferrari-Piloten nicht hinter dem Ofen hervorlocken, wenngleich er abwarten möchte, wie sich die kommenden Rennen entwickeln. Doch was auch immer geschieht, freut sich Alesi über eines: "Die Rennen sind in diesem Jahr richtig unterhaltsam, ich glaube, uns steht eine klassische F1-Saison bevor!"