Der Malaysia GP ist in die Geschichtsbücher der Formel 1 eingegangen. In keinem F1-Trockenrennen der Historie gab es mehr Reifenwechsel. Sprich: Die Strategie von Pirelli - mehr Action durch Boxenstopps - ging voll auf. Für das anstehende Rennen in Shanghai erwartet der neue Reifenlieferant allerdings ein konservativeres Geschehen in der Box.

Von dem, was ich hier gesehen habe, sind die Abnutzungsraten im Vergleich zu Sepang wesentlich geringer", stellte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery im Gespräch mit Autosport fest. Der Brite ging nach seinen Beobachtungen der Freien Trainings auf dem Shanghai International Circuit von einer Zwei-Stopp-Strategie der meisten Teams aus. "Es stellt sich allerdings die Frage, ob sich die schnelleren Teams aufgrund des Performance-Vorteils drei Reifenwechsel leisten können", fügte Hembery an.

Laut dem Motorsport-Boss des italienischen Unternehmens sei die harte Mischung am Freitag für rund 20 Runden gut gewesen, die weiche für 13. Daraus schloss er, dass manche Teams darüber nachdenken könnten, mit lediglich einem Stopp das Rennen zu beenden. "Sie müssen die weichen Reifen benutzen und es hängt davon ab, wie lange sie ihn fahren können", so Hembery.

Sergio Perez könnte ihm wieder einmal sprichwörtliche Schweißperlen auf die Stirn treiben. Der Sauber-Pilot gilt seit seinem Ein-Stopp-Rennen in Australien als Reifenflüsterer. "Perez bringt mir bestimmt wieder Schwierigkeiten mit Bernie Ecclestone ein, wenn er wieder so etwas Verrücktes macht", schmunzelte Hembery über den Fakt, dass zahlreiche Boxenstopps weiterhin keine Pflicht sind. Hembery erwartet sogar, dass der China GP von den Reifen-Strategien her dem Saisonauftakt in Melbourne gleicht.

Noch etwas fiel ihm an der Strecke auf: Sebastian Vettel. "Wir haben ein oder zwei Autos gesehen, die sehr geringen Reifenverschleiß hatten. Ich muss verstehen, wie sie das schaffen. Mit Sicherheit war Vettel in der zweiten Session sehr lange auf einem Run unterwegs, wobei sein Verschleiß sehr, sehr, sehr gering war. Er war sehr konsistent", stellte Hembery fest.