Nach dem Mercedes GP-Doppelausfall in Melbourne gingen die Lichter in den Fabriken in Brackley und Brixworth nur selten aus. "Wir haben seither methodisch und konzentriert gearbeitet", bestätigt Mercedes-Motorsportchef Nobert Haug. Beim letzten Test in Barcelona hatte Mercedes GP überrascht, doch in Australien hinkte das Team der Testperformance hinterher. Dennoch liegt laut Haug nicht mehr Druck auf dem Rennstall als sonst.

"Druck ist quasi das Grundnahrungsmittel der Formel-1-Aktiven. Der Erste hat ihn, um von der Pole-Position aus zu siegen; der Letzte, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Und der in der Mitte, um Plätze nach vorne gutzumachen. Wer Druck nicht mag, mag die Formel 1 nicht", erklärte der Motorsportchef. Zwar will Mercedes GP in Malaysia ein besseres Rennwochenende zeigen und sich gegenüber dem Saisonauftakt steigern, doch Haug hütet sich vor Parolen.

"Wir wollen uns steigern. Das muss aber durch Leistung auf der Strecke passieren und nicht durch ankündigende Worte", sagte Haug gegenüber der dpa. Das Ziel ist klar: Mercedes GP will mit dem eigenen, jungen Team Schritt für Schritt dahin, wo Mercedes mit seinen Partnerteams schon war. Im Moment gibt Red Bull Racing die Messlatte vor, dennoch will Haug die Dominanz der Bullen nicht überbewerten.

"Eine Dominanz kann sich in Zukunft so ändern, wie sich Kräfteverhältnisse in der Vergangenheit geändert haben. Die einzige Konstante in der Formel-1-Geschichte war immer die Veränderung - auch wenn es gefühlt oft ewig lange dauert, bis diese einsetzt", meinte Haug und fügte hinzu: "Wir müssen zunächst alleine auf uns und unsere Leistung schauen."