Mark Webber ist froh, dass es nun endlich wieder losgeht. Die Wartezeit bis zum Saisonauftakt war für den Australier nach der Bahrain-Absage eindeutig zu lang. "Auch wenn man sich um seine Fitness kümmert und es dort so viel zu tun gibt - aber eigentlich machen wir das ja alles nur um Rennen zu fahren. Daher war es für uns alle eine große Enttäuschung, dass der erste Grand Prix nicht stattgefunden hat. Aber jetzt sind wir endlich an", freute sich der Red-Bull-Pilot über die Ankunft in seiner Heimat.

Das zentrale Thema der Saison hatte Webber auch gleich festgestellt, denn glaubt man dem 34-Jährigen, dreht sich 2011 alles nur um die Reifen. "Das ist in puncto Kilometer sammeln und wie sich dieses Wochenende entwickeln wird das Thema, das allen durch den Kopf geht", stellte der Lokalmatador klar. "Wenn es beispielsweise trocken ist, weiß ich wirklich nicht, wie das mit diesen Extra-Reifen, die wir kriegen sollen, funktionieren wird", beschrieb Webber eine der seiner Meinung nach noch offenen Fragen.

Klar war für den Red-Bull-Piloten jedoch, dass die Reifen auf die Rennstrategie so oder so den signifikantesten Effekt haben würden. "Sicher ist, dass sich durch die Reifen eine ganze Fülle an Fehlermöglichkeiten auftut - ganz gleich, ob es sich um Strategiefehler handelt, um Fehler bei den Boxenstopps, aus dem Cockpit heraus oder sogar vom Kommandostand aus", meinte der Dritte des vergangenen Jahres. "Es kommt durch und durch auf die Reifen an, wie sich das Rennen von der Strategie her entwickeln wird. Vom Benzin her wissen wir ja, dass wir draußen bleiben können, also geht es nur darum auf dem besten Weg ins Ziel zu kommen", sagte der 34-Jährige.

Qualifying nicht mehr so im Fokus

Auswirkungen habe die große Unsicherheit ob der Reifen laut Webber definitiv auch auf das Qualifying - es sei im Vergleich zu den Vorjahren nämlich einfach nicht mehr so entscheidend für den Rennausgang. "Im letzten Jahr war es doch so: Wir wussten Samstag Abend schon, dass wenn wir den ersten Sektor sauber hinkriegen würden und das Auto durchhalten würde, dass dann bereits 80 Prozent des Rennens erledigt waren. So war das einfach", gab der Australier in Bezug auf die Führungsarbeit im Rennen zu.

"Nun ist diese Prozentzahl definitiv gefallen. Ich stelle mich nun aber nicht hin und sage: "Oh das ist großartig", weil ich Sebastian die ganze Zeit letztes Jahr nicht schlagen konnte", erklärte der Red-Bull-Pilot im Bezug auf seine eigene Qualifying-Leistung. "Vielmehr war es eine knappe Sache. Nun ist es aber ohnehin gut und ich kann mich auf die Sonntage konzentrieren", meinte Webber zuversichtlich.

Wichtig sei der Samstag trotz der reduzierten Relevanz für den Rennausgang aber dennoch, wollte Webber klarstellen. "Man muss den Samstag natürlich trotzdem noch gut hinbekommen. Niemand will auf die erste Startreihe verzichten, wenn er es dorthin schaffen kann", sagte der Australier. "Das Qualifying verliert etwas an Wichtigkeit, aber ich sage nicht, dass man Zwölfter in der Startaufstellung sein sollte. Es ist schon besser das Heft in der Hand zu haben und an der Spitze des Feldes immer angreifen zu können - es macht Spaß in Führung liegend Entscheidungen zu treffen", meinte Webber.