Sebastian Vettel machte als Schafscherer zwar keine so gute Figur, doch spätestens wenn er in seinem Boliden sitzt, will er wieder glänzen. In Australien geht der Red Bull-Pilot erstmals mit der Nummer 1 an den Start. Das Ziel ist klar: Vettel will die Nummer 1 behalten. "Das Geheimnis ist, dass man sich davon nicht zu viel beeinflussen lässt. Sicherlich macht die Nummer 1 einen etwas entspannter, weil einem niemand mehr den Titel nehmen kann, aber man darf nicht vergessen, welche Schritte nötig sind, um das gesteckte Ziel zu erreichen", erklärte Vettel.

Für ihn beginnt der Kampf in Australien von vorne. "Jeder kommt mit null Punkten an. Der Gejagte ist derjenige, der dieses Wochenende in Melbourne gewinnt und 25 Punkte holt. Gleiches Glück für alle", meinte der Deutsche. Wer die Nase vorne haben wird, kann er nicht sagen. "Es wird dieses Jahr spannend. Die Autos sind eng beieinander und keiner weiß im Moment so richtig, wo er steht", sagte der Red Bull-Pilot. Bei den Testfahrten hätte sich allerdings Ferrari als stark erwiesen.

"Wer an Ferrari dran ist, der ist vorne dabei. Mercedes hat beim letzten Test mit einem neuen Schwung an Teilen ebenfalls stark ausgesehen. McLaren ist schwer einzuschätzen, denn sie hatten sehr viel Stress und sehr viel hick hack", erzählte Vettel. Trotz den Problemen will er McLaren noch nicht abschreiben. "Ich denke, dass sie stark sein werden - spätestens in ein paar Rennen. Das Auto kam sehr spät, das zieht sich dann immer weiter, aber McLaren wird hier sicher neue Teile am Start haben", meinte Vettel.

Auch Lotus Renault GP hat er auf der WM-Rechnung. "Renault war sehr konstant und auch mit mehr Benzin gut unterwegs. Ich hoffe, dass wir da irgendwo dabei sein können", sagte Vettel. Generell sieht er Red Bull in einer guten Form. "Wir müssen uns vor nichts fürchten. Wir wissen, was wir getan haben und wir sollten in einer guten Form sein", betonte der amtierende Champion.

Eine entscheidende Rolle könnten diese Saison die neuen Pirelli-Reifen spielen. Bei den Tests hatte Vettel immer wieder Kritik geäußert, vor dem Saisonauftakt gibt er sich allerdings etwas kleinlaut. "Die Reifen sahen mal besser, mal schlechter aus. Wir müssen abwarten, denn Vorhersagen sind schwierig. Ich gehe von mehreren Stopps aus und dadurch wird es wohl mehr Chaos in der Box geben. Ich hoffe nur, dass sich nichts an dem Grundsatz - der Schnellere gewinnt - ändert", erklärte Vettel.