Wenn nächsten Sonntag um 17:00 Uhr australischer Ortszeit die Lichter der Startampel ausgehen, dann wird RTL-Experte Christian Danner wieder neben dem nervösen Heiko Waßer sitzen und diesen beruhigen. Doch bei allen Spekulationen ist sich Danner zumindest in einem Punkt sicher: "Die Spannung bleibt."

Red Bull muss fair sein

Bei seinen Favoriten für die Saison lehnte sich Danner allerdings nicht sehr weit aus dem Fenster. "Ich glaube, dass wird sich zwischen Red Bull und Ferrari abspielen." Doch in dieser Hinsicht, gibt es klare Unterschiede. Während bei Ferrari die Strukturen klar geregelt scheinen, entwickelte sich bei Red Bull 2010 ein teaminterner Kampf um die Vorherrschaft.

Doch diese Situation sieht der RTL-Experte nicht als dramatisch an. "Wenn das Team sich fair verhält gegenüber Vettel und Webber, indem man beiden das selbe Material gibt, wird sich relativ bald herauskristallisieren, dass die zwei doch eigentlich ganz gut miteinander klarkommen", ist Danner vom Teamfrieden überzeugt.

Zudem sei jenes Material wieder besser als das der Konkurrenz, wofür Danner eine einfache Erklärung hat. "Ich bin mir sicher, dass Red Bull einfach die genialeren Köpfe an der Ingenieursregierung sitzen hat und das ist an der Spitze nun einmal Adrian Newey", schilderte der 52-jährige, der Newey das Prädikat "Extraklasse" verlieh.

Mercedes kein Siegerauto

Probleme sieht er hingegen im rein deutschen Team Mercedes GP. Trotz Michael Schumachers Bestzeit am vorletzten Tag der Testfahrten, sieht er keinen großen Sprung. "Ich glaube nicht, dass Mercedes im Kampf um die WM eine Rolle spielen wird", zeigte sich der ehemalige Formel-1-Pilot wenig beeindruckt vom MGP W02, der kein "Auto ist, mit dem man um die Pole Position fahren kann."

Doch selbst wenn sich der Wagen von Mercedes, der laut Danner gerade einmal "drei Zehntelsekunden schneller als der Sauber von Sergio Perez" ist, noch weiterentwickeln sollte, glaubt Danner nicht an einen achten Weltmeistertitel von Schumacher. " Ich sehe ganz klar den Rosberg als den schnelleren der beiden. Der wird die Nase vorne haben", machte er seine Sicht der Dinge deutlich.

Technische Neuerungen sind zu kompliziert

In einem Punkt allerdings ist der 52-jährige gespalten. Die technischen Veränderungen. So findet das wieder eingeführte KER-System bei ihm wenig Anklang. "Diese Ansammlung von Knöpfen, die die Fahrer entweder mal betätigen dürfen oder betätigen müssen oder eben nicht dürfen oder können - mir persönlich ist das etwas zu viel", schilderte Danner, der zudem kritisierte, dass die Formel 1 auch mit KERS nicht umweltfreundlicher sei.

Schlechte Reifen bringen Spannung

Positiv beeindruckt ist der Bayer allerdings von den neuen Pirelli-Reifen. So findet er es mutig vom italienischen Hersteller, einen sehr anfälligen Reifen gebaut zu haben, der den Fahrstil der Piloten, sowie die Boxenstrategie und vieles mehr auf den Kopf stellen wird. "Dadurch wird die Formel 1 spannender und unberechenbarer, dafür kann man Pirelli eigentlich nur dankbar sein", freute sich Danner auf die hoffentlich spannende Saison 2011.