Es gab viele im Fahrerlager von Barcelona, die am Freitag mit ihren Gedanken bei den Menschen in Japan waren, wo ein Erdbeben der Stärke 8,9 auf der Richterskala und ein dadurch ausgelöster Tsunami große Schäden anrichteten. Einer, der besonders betroffen schien, war Jenson Button, da seine Freundin Jessica Michibata zum Zeitpunkt des Unglücks gerade bei einem Fotoshooting in einem unterirdischen Studio in Tokio weilte. "Ich konnte mit ihr, mit Jessie, nicht sprechen, weil die Telefonleitungen in Japan nicht funktionierten", erzählte Button gegenüber Reuters.

Schließlich konnte er über Twitter Kontakt zu ihr herstellen und sich dabei vergewissern, dass es Michibata gut ging. "Sie schickte mir eine SMS, die besagte: "Wie läuft es beim Testen?" Und ich meinte: "Schatz, das ist im Moment nicht das Wichtigste. Wie geht es dir? Wie fühlst du dich?" Nach bisherigen Meldungen sollen zumindest 1000 Menschen in Japan ums Leben gekommen sein, daher war es Button vorerst auch einmal nicht so wichtig, dass der Testtag am Freitag für McLaren nicht so gut gelaufen war.

Wichtigere Dinge

"Meine Gedanken sind jetzt bei allen in Japan, denn Motorsport ist eine Sache, aber wenn so etwas passiert, dann ist das viel größer als die Probleme, die wir hier heute hatten", sagte er. Die Probleme bei McLaren waren dennoch offensichtlich und Button gestand nach seinen lediglich 57 Runden und Platz 13 ein: "Ich werde nicht lügen. Es ist nicht der beste Weg, um in die Saison zu gehen." Vor allem die Zuverlässigkeit hat McLaren bei den Vorbereitungen geplagt. Am Freitag sorgte ein Motorwechsel für viel Standzeit, während Fernando Alonso mit 141 Runden im Ferrari zeigte, was möglich gewesen wäre.

"Wenn man sich die Rundenzahlen von Red Bull und Ferrari ansieht, dann sind wir weit weg, aber es zahlt sich nicht aus, zu diesem Zeitpunkt deswegen deprimiert zu sein. Wir müssen uns selbst aufrichten, positiv sein, die Probleme aussortieren und mit einem viel zuverlässigeren Auto nach Melbourne kommen. Dort müssen wir dann einen guten Freitag haben und auf Pole fahren. Es ist einfach", scherzte er. Hoffnung gibt ihm sein Melbourne-Sieg aus dem Vorjahr, als er von Platz vier aus dank taktisch kluger Entscheidungen bei Schlechtwetter noch nach vorne kam.

Kopf runter und durch

"Wir sind jetzt nicht in der besten Position und man könnte sagen, die Red Bulls und Ferrari sind ein gutes Stück vor uns. Über die Anderen weiß ich nichts. Daher glaube ich, wir müssen vergessen, wo wir momentan im Vergleich zu den Anderen stehen, einfach die Köpfe runternehmen und weiterarbeiten, denn das ist nicht der Ort, wo McLaren sein sollte oder wo McLaren lange sein wird. Hier gibt es tolle Leute und wir arbeiten alle so hart es geht, um einige der Probleme zu beseitigen und mit einem stärkeren Paket nach Melbourne zu kommen", sagte Button.