Die ewige Suche nach mehr Spektakel, Spannung und Action - in der Formel 1 ist das vornehmlich auch die Suche nach mehr Überholmöglichkeiten. Doch wie die meisten Rennen der Neuzeit beweisen, sind diese gar nicht so einfach zu finden. Williams-Technik-Direktor Sam Michael hat dafür einen Grund ausgemacht: Die Charakteristik der meisten Strecken in der Königsklasse.

Der Fokus der Zuschauer und Verantwortlichen würde viel zu wenig auf den äußeren Gegebenheiten liegen. "Die Leute wissen, dass man beispielsweise in Monaco nicht überholen kann und akzeptieren das. Auf der anderen Seite erwarten sie dann aber, dass man auf Strecken wie Barcelona überholen kann, was ehrlich gesagt ein Witz ist", meinte Michael. "Es ist doch klar ersichtlich warum das nicht geht. Man hat eine lange Gerade, gefolgt von einer sehr schnellen Schikane - so lange das so bleibt, wird man in Barcelona nie überholen können", erklärte der Australier und fügte hinzu: "In Abu Dhabi ist es mit der Schikane am Ende der Gegengeraden das Gleiche."

"Schikanen sind der Fluch der Formel 1", stellte der Williams-Technikchef klar. "Sie zerstören jede Chance zu überholen, denn der vordere Fahrer kann einfach den Scheitelpunkt avisieren, die Kurve zumachen und ruiniert sich dabei noch nicht einmal seine Linie am Ausgang", erklärte Michael. "Bei einer Haarnadel kann man das nicht machen", fügte der Australier hinzu. "Wer dort die Türe zumacht, verliert viel am Ausgang, wohingegen man bei einer Schikane einfach nur den Hintermann blockiert, sicher wieder ordnen und weiterfahren kann", so der Williams-Mann kritisch. Sein Vorschlag war daher eindeutig: "Sie sollten Schikanen ganz einfach verbieten."