Die neuen Pirelli-Reifen sind das große Thema für die anstehende Saison. Zahlreiche Fahrer hatten bereits betont, dass weder die Rückkehr des KER-Systems, noch der verstellbare Heckflügel einen solch immensen Einfluss aufs Rennen nehmen werden, wie die neuen Pneus. Vor allem der hohe Verschleiß durch sämtliche Mischungen hinweg steht im Fokus der Bedenken.

"Das Problem ist, dass sie zu schnell abbauen", sagte Sebastian Vettel. "Nach 16 oder 17 Runden zerfallen sie". Der Red-Bull-Faher glaubt, dass diese Reifen-Probleme bis zu zehn Sekunden auf der Strecke ausmachen könnten. Auch Reifen schonende Fahrer, wie Jenson Button, hätten angesichts der verschleiß-freudigen Reifen keinen Vorteil. "Nach einer gewissen Anzahl an Runden ist der Reifen fertig - egal, wie der Fahrer damit umgeht", so der Weltmeister. Pirelli habe vor dem Start der Saison in Melbourne am 27. März nicht mehr genügend Zeit, um das Design der Reifen zu ändern, meinte Vettel.

Fernando Alonso stimmte in der Reifen-Causa zu: "Die harten Reifen bauen genau so schnell ab, wie die weichen." Der Ferrari-Pilot sagte zahlreiche Reifenwechsel während der anstehenden Rennen voraus. Es werde drei oder vier Pitstops pro Rennen geben. Das sei nicht gut für die großen Teams, betonte der Spanier. "Es vermischt die Situation. Als ob es beim Fußball jede halbe Stunde einen Elfmeter geben würde. Real Madrid und der FC Barcelona wären darüber nicht glücklich. Wenn es jemand einen Vorteil bringt, dann den kleinen Teams", schielte Alonso in Richtung seines Hobbys, dem Fußball.

Aufgrund der komplizierten Reifen-Situation sei es unmöglich, Prognosen über die Stärke der einzelnen Teams zu treffen, erklärte der Doppel-Weltmeister: "In früheren Jahren konnte man eine leichte Ahnung haben. Aber mit so vielen Elementen und Variablen - also KERS, der neue Heckflügel und die Reifen - ist das quasi unmöglich." Über das eigene Arbeitsgerät wisse Alonso nur, dass es zuverlässig sei. Allerdings habe er keine Ahnung, ob der F150th Italia schneller oder langsamer als die Konkurrenz sei.