Lotus-Teamchef Tony Fernandes wurde in diesen Tagen eine ganz besondere Ehre zu Teil. Der erfolgreiche malaysische Unternehmer bekam von der Queen höchstpersönlich einen Orden verleihen. Den sogenannten CBE erhält Fernandes für seine "Verdienste im Sinne der Verbesserung des kommerziellen und bildungstechnischen Austauschs zwischen Groß Britannien und Malaysia". Doch neben allen Ehrungen steht für den Betreiber einer Fluggesellschaft vor allem die Führung seinen Formel-1-Teams an erster Stelle. Mit Karun Chandhok will sich Fernandes nun verstärken.

Der Inder Chandhok soll bereits beim Team-Test in Jerez kommende Woche für die Mannschaft von Lotus ins Lenkrad greifen. Nach seinem Abgang bei HRT flirtete Chandhok immer wieder mit Lotus - eine Rolle als Testfahrer für das Team scheint nach wie vor möglich. "Wir hätten ihn gerne als Reserve mit an Bord, aber wir müssen sehen, ob das auch klappt - aber so ist der Plan", erklärte Tony Fernandes gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

"Karun wird einige Chancen bekommen, den Boliden nun in Jerez und Barcelona zu testen", sagte Fernandes. "Danach werden wir uns entscheiden", fügte der Air-Asia-Chef hinzu. Die Unterstützung und das Vertrauen des Teams habe der talentierte Inder jedenfalls, beteuerte der Lotus-Teamchef. "Mike Gasccoyne und auch Team-CEO Riad Asmat, haben genau wie alle anderen auch das Gefühl, dass er der Richtige für diese Aufgabe ist", erklärte Fernandes.

Großer Schritt nach vorne

Zuversichtlich blieb der Teamchef auch in Bezug auf die kommende Saison. "Mit dem Auto sind wir sehr, sehr zufrieden", beteuerte er. "Der Wagen sieht gut aus und die Daten auch. Bis er dann erstmals auf der Strecke war, weiß man das natürlich nie - aber das Feedback, dass ich von Heikki und Jarno erhalten habe war fantastisch", freute sich Fernandes. "Wir haben einen große Schritt nach vorne gemacht. Im Vergleich zu den anderen Teams sind wir nicht so weit hinten. Das zeigt, was man erreichen kann, wenn man die richtige Einstellung hat, sowie die richtigen Leute", schwärmte der Teamchef.

Nun da die neue Saison vor der Türe steht blickt Tony Fernandes zuversichtlich in die Zuklunft, Foto: Sutton
Nun da die neue Saison vor der Türe steht blickt Tony Fernandes zuversichtlich in die Zuklunft, Foto: Sutton

Weniger Neuigkeiten gibt es momentan aber im Namensstreit mit Lotus Renault GP. Beeindruckt zeigte Fernandes sich aber von dem innovativen Boliden des Kontrahenten. Besonders die Auspuff-Lösung am R31 ließ auch den Team-Lotus-Chef staunen. "Das sieht alles sehr schlau aus - aber man muss natürlich erstmal abwarten. Trotzdem Hut ab, dass sie mit so etwas angekommen sind", zollte der Fluglinien-Tycoon seinen Respekt. Dass man sich selbst mit Lotus Renault messen könne, wünschte sich Fernandes zwar, blieb aber realistisch. "Natürlich wollen wir immer alle schlagen. Aber vorerst muss unser Fokus darauf liegen, damit weiter zu machen, was wir im Moment machen. Es geht nicht um dieses eine Jahr hier - es geht darum, ein Team aufzubauen, dass auch noch in 10 Jahren da ist", erklärte Fernandes.