Während Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo nicht besonders begeistert von den 1,6 Liter Vierzylinder-Motoren ist, die weniger verbrauchen und dafür mehr Energierückgewinnungs-Systeme beinhalten sollen und schon damit droht, eine Abstimmung gegen die neuen Aggregate organisieren zu wollen, ist Team Lotus Chef Tony Fernandes begeistert von dem neuen Motoren-Format. Der Malaie ist der Ansicht, dass die Formel 1 damit für die Automobil-Industrie und auch aus Umweltsicht attraktiver wird. "Ich denke, das sind tolle Neuigkeiten. Ich freue mich sehr darüber. Wir haben nun ein Szenario, in der die Formel 1 sehr relevant für die Auto-Industrie ist, aber noch wichtiger ist, die Formel 1 ist auch umwelttechnisch sehr relevant."

Er habe immer schon gemeint, in der Formel 1 gebe es einige der besten Denker im Sport, was Ingenieure und Techniker betreffe, daher wäre es doch auch toll, wenn man diese Denker dazu einsetzen könnte, die Welt besser zu machen. "Die Tatsache, dass wir den Benzinverbrauch um 35 Prozent senken können, ist phänomenal. Stellt euch vor, wir könnten das auf jedes Auto umlegen - das wäre großartig. Das ist ein enormer Wert. Stellt euch den Nutzen von KERS vor. Im Moment gewinnen wir ein Prozent zurück, aber wir könnten in den kommenden Jahren 50 Prozent schaffen", sagte Fernandes laut Autosport.

Für ihn wird die Formel 1 alleine schon dadurch relevanter, dass jeder einen 1,6 Liter Motor einsetzen wird. "Die Kosten gehen herunter und das Geld wird einer besseren Verwendung zugeführt, als nur ein Auto so schnell wie möglich zu machen, also denke ich, das ist fantastisch; ein wirklich, wirklich großer Schritt nach vorne." Fernandes will nun sogar weitere Regeländerungen anregen, damit sich die Formel 1 der Automobil-Industrie annähert. So hofft er darauf, dass die Felgen und Reifen jenen von Straßenautos angepasst werden, damit die Reifenhersteller aus den Sicherheitsaspekten etwas lernen können. "Und was aus Ingenieurssicht in einen 1,6 Liter Toyota-, Hyundai- oder Renault-Motor eingearbeitet werden kann."