Kurz vor Weihnachten hat sich Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel den nächsten Titel geangelt. Der Red-Bull-Pilot wurde in einer Abstimmung unter rund 1500 Sportjournalisten zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt. Vettel setzte sich dabei klar vor dem Tischtennis-Spieler Timo Boll und dem Golfer Martin Kaymer durch. So erhielt er in der Abstimmung 4288 Punkte, Boll belegte mit 2088 Punkten Platz zwei und Kaymer kam mit 1763 Zählern auf den dritten Rang.

Überreicht bekam Vettel seinen Preis vom scheidenden BMW Motorsport Direktor Dr. Mario Theissen, der noch einmal einen Blick zurück auf die Karriere des neuen Sportlers des Jahres warf. Vettel selbst freute sich, gestand aber, dass er in den vergangenen Wochen viel zu feiern hatte. "Das Problem ist, dass man von der vielen Feierei irgendwann müde wird. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend, aber auch aufregend. Unglaublich. Ich habe das ganze Jahr hart gekämpft und wenn man am Ende dann belohnt wird, kann man sich gar nicht ausmalen, wie schön das ist und wie viel auf einen zukommt", sagte er.

Sich treu bleiben

Trotz des ganzen Trubels um seine Person wollte Vettel aber weiter versuchen, er selbst zu bleiben, auch wenn Theissen meinte, er werde angesichts seiner Jugend nicht derselbe bleiben. Dass er sich weiterentwickeln wird, wusste Vettel aber sehr wohl. "Die letzten Wochen waren sehr turbulent. Es war eine Menge los und gab viel abzuarbeiten. Das Geheimnis ist, dass man sich selbst treu bleibt und nicht verändern lässt. Mario [Theissen] meinte die ganz normale Entwicklung. Dazu kann ich noch nichts sagen, ich bin noch zu jung. In zehn oder 20 Jahren weiß ich vielleicht besser Bescheid. Ich hoffe, dass ich der gleiche Typ bleibe."

Auf den WM-Pokal musste Sebastian Vettel ein wenig warten, Foto: FIA
Auf den WM-Pokal musste Sebastian Vettel ein wenig warten, Foto: FIA

Vorerst genoss er es aber einmal, bei der Preisverleihung gleich seinen Pokal zu bekommen und nicht wieder ein paar Wochen auf die Trophäe warten zu müssen. Außerdem fand er es schön, sich mit vielen Sportlern aus anderen Bereichen treffen zu können. Ein wenig unangenehmer fand er es aber, als er noch einmal auf seinen ersten Funkspruch nach der Zieldurchfahrt in Abu Dhabi angesprochen wurde, wo ihm seine Rührung deutlich anzumerken war. "Nächstes Mal muss ich das besser machen. Im Nachhinein lachen alle, wenn sie das hören und ich auch. Ich schäme mich etwas, das hört sich ja an wie ein kleines Mädchen", erklärte er mit einem Grinsen.

Gott sei Dank tragen wir einen Helm

Er erinnerte sich aber noch lebhaft daran, wie der Moment für ihn war. Alles sei stehen geblieben. "Gott sei Dank tragen wir einen Helm, da sieht man das Gesicht nicht." Und danach war für Rührung ohnehin kaum mehr Zeit. Er musste zur Siegerehrung und danach folgte eine Pressekonferenz der nächsten. "Da ist man ziemlich fertig, bis man beim Team ist." Mittlerweile ist der Stress aber weitestgehend abgeklungen, nur an seinem Schachspiel wird Vettel im Winter wohl arbeiten, denn während der Saison spielte er hin und wieder gegen Michael Schumacher, der ebenfalls noch nicht lange diesem Hobby frönt. Der Sieger blieb laut Vettel dabei immer Schumacher.

Vielleicht legt ihm ja jemand ein Schachspiel unter den Weihnachtsbaum, denn auch der nun regierende Formel-1-Weltmeister freut sich auf das Weihnachtsfest. Daher schickte er auf seiner Homepage auch eine Weihnachtsbotschaft. "Ich wünsche Euch Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Es war eine fantastische aber auch sehr lange und harte Saison mit vielen Auf und Abs. Ich weiß, dass viele von Euch Wochenende für Wochenende mitgefiebert haben und mir die Daumen gedrückt haben, so kann's weitergehen und ich freu mich schon jetzt auf 2011 mit Euch. Danke, Euer Sebastian."