Nach der harschen Kritik am russischen Renault-Fahrer Vitaly Petrov, dem Verstappen gänzlich die Kompetenz eines Formel-1-Piloten abzusprechen schien, äußerte sich der Holländer in seiner Kolumne für die niederländische Tageszeitung Telegraaf auch über die Leistungen von Petrovs Kollegen in der abgelaufenen Saison 2010.

Mark Webber bescheinigte Verstappen, der zwischen 1994 und 2003 mit Unterbrechungen insgesamt acht Jahre in der Formel 1 verbrachte und dabei 17 Punkte holen konnte, eine "gute Saison". Er verstand jedoch auch die bei Red Bull entstandene Frustration über die Verheimlichung von Webbers Schulterveletzung.

"Er hat sich ja selbst auf einem Mountainbike verletzt, was nicht nach einer besonders guten Idee klingt - vor allem, wenn man um den Titel fährt. Gerade dann sollte man besonders vorsichtig sein", meinte der Ex-Benetton-Pilot, der in seiner langen Karriere aber auch für Simtek, Footwork, Tyrell, Stewart, Arrows und Minardi an den Start ging.

"Noch schwerer wiegt aber, dass er es nicht mal seinem eigenen Team erzählt hat. Ich kann mir die Frustration und Enttäuschung von Teamchef Christian Horner sehr gut vorstellen und absolut nachvollziehen", sagte der 38-Jährige. Was Red Bull betraf bescheinigte Verstappen aber auch dem neuen Weltmeister Sebastian Vettel kein Jahr ohne Zwischenfälle. Vettel habe "alles andere als ein makelloses Jahr gehabt", so der Holländer. "Er hat hier und da schon einige große Fehler gemacht", meinte Verstappen in Anspielung auf Vettels Missgeschicke in Ungarn, Spa und die teaminterne Kollision mit Mark Webber in der Türkei.

Für einen anderen jungen Deutschen hatte der 38-Jährige jedoch mehr Lob übrig und zeigte sich schwer enttäuscht, dass mit Nico Hülkenberg "einer der besten Newcomer" 2010 seinen Platz bei Williams verloren hat. "Ich kenne Nico schon einige Jahre und ich denke, er ist ein verdammt guter Fahrer", sagte Verstappen, der mit Hülkenberg ja auch die Vergangenheit in der A1-Serie gemeinsam hat.

"Es ist natürlich sehr schwierig gleich zu Beginn mit so einem alten Hasen, wie Rubens Barrichello zu konkurrieren - aber auch wenn er keinen großartigen Job gemacht hat, war er sicherlich nicht schlecht", meinte der Holländer. Er fügte kritisch hinzu: "Ich hoffe Nico findet für nächstes Jahr noch irgendein anderes Team, da sein Cockpit ja von Pastor Maldonado gekauft wurde."