Der Weltmeister wurde am Sonntag mit dem Hubschrauber in seiner Heimatstadt Heppenheim eingeflogen. Schon bei der Landung war er von Leuten umringt, die Fotos machten, ihn willkommen hießen, beglückwünschten und nach ersten Autogrammen fragten. "Beim letzten Mal war es ein bisschen wärmer", bemerkte Sebastian Vettel als erstes.

Auf der Bühne wurde er dann von knapp 6000 jubelnden Menschen umringt. "Es ist toll zu Hause zu sein", freute sich der 23-Jährige, der nach seinem Titelgewinn schon durch halb Europa getourt war. Der Sonntag sei wirklich die erste Gelegenheit gewesen, um seine Heimatstadt zu besuchen. Die Nacht von Samstag auf Sonntag sei zudem die erste gewesen, in der er seit seinem Titel-Gewinn wirklich durchgeschlafen habe.

Er berichtete von seinem Triumph-Rennen in Abu Dhabi: "Als ich über die Ziellinie fuhr, wusste ich noch gar nicht, dass es reichte. Als es dann hieß 'Weltmeister' blieb alles um mich herum stehen. Da weiß man nicht wie man sich fühlen soll." Bei diesen Worten verfiel die versammelte Menge in der hessischen Stadt sofort in "Weltmeister"-Jubelrufe und Vettel schüttelte ungläubig den Kopf über diese Euphorie.

Eine Gratulation ist noch offen

Gegenüber seinem Heimpublikum gesteht der F1-Weltmeister, dass Fernando Alonso noch nicht zum Sieg gratuliert habe: "Wir Fahrer sitzen alle im gleichen Boot. Ich versuche immer fair zu sein und gönne auch einmal anderen den Sieg." Doch das sollte Vettel weniger stören. Zu diesem Empfang äußerte er: "Es ist wunderbar, wenn man weiß, dass so viele Leute an einen glauben."

Noch fällt es dem Formel-1-Piloten schwer diesen Titel zu begreifen. "Es ist alles unwirklich, ich habe auf jeder deutschen Zeitung mein Gesicht gesehen. Ich bin doch nur ein ganz normaler Junge. Es ist schwer, denn jeder verlangt irgendetwas von einem. Man kann es nicht allen recht machen, bis jetzt bin ich aber auf viel Verständnis gestoßen", erklärte er. Nun will Vettel noch nicht an die Titelverteidigung im nächsten Jahr denken, sondern seinen Erfolg erst einmal genießen. Er wird wohl einfach da weitermachen, wo er aufgehört hat. Denn die Einschätzung des Weltmeisters klingt ganz leicht: "Ich habe unheimlich viel Spaß daran im Kreis zu fahren und scheinbar klappt das ganz gut."