Nachdem der erste Tag recht unspektakulär über die Bühne ging, drehten die Rookies am zweiten Testtag noch einmal richtig auf. Insgesamt gab es am Mittwoch fünf rote Flaggen. Schon in der ersten Session am Vormittag sahen die Piloten zwei Mal rot. Die erste, rote Flagge löste Jerome D´Ambrosio aus als er sich auf einer schnellen Runde von der Strecke drehte. Dennoch zog er am Ende des Tages eine zufriedene Bilanz. "Alles in allem ein fantastischer Tag! Ich fühlte mich schnell im Auto wohl und wir fanden schnell eine gute Balance. Ich bin echt happy wie die Dinge gelaufen sind", sagte D´Ambrosio.

Vergne musste frühzeitig abreisen, Foto: Sutton
Vergne musste frühzeitig abreisen, Foto: Sutton

Für die zweite, rote Flagge sorgte Jean-Eric Vergne, dessen Toro Rosso aufgrund eines mechanischen Problems auf der Strecke ausrollte. Für Vergne war der Testtag damit zwei Stunden vor Ende gelaufen. Der Franzose verließ die Strecke und machte sich Richtung Flughafen auf, um nach Macau zu fliegen. Dennoch beendete er den Tag auf Platz neun. Am Nachmittag sorgten Davide Valsecchi (HRT), Pastor Maldonado (Williams) und Yelmer Buurman (Force India) für die nächsten unfreiwilligen Pausen.

"Es war ein großartiger Tag, auch wenn nicht alles funktioniert hat. Die roten Flaggen haben mir einige Runden zerstört. Am Ende blieb ich auf der Strecke stehen und konnte deshalb nicht mehr auf neue Reifen rausgehen, wodurch ich eine bessere Rundenzeit hätte fahren können", verriet Buurman. Besser hätte es auch für Valsecchi laufen können. "Ich habe mich darauf konzentriert so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Leider brachte ich nicht alle drei Sektoren gleich gut zusammen, sonst würde ich noch besser aussehen. Dennoch bin ich ganz zufrieden", sagte Valsecchi.

Der dominierende Mann hieß wie gestern Daniel Ricciardo im RB6. Der Australier, der im Wagen von Mark Webber saß, fuhr sowohl in der ersten als auch in der zweiten Session Bestzeit. Mit einer Rundenzeit von 1:38.340 Minuten unterbot er als Einziger die 1:39-Marke. Gleichzeitig war seine Zeit 1,3 Sekunden schneller als die Pole-Zeit von Sebastian Vettel in Abu Dhabi. "Dieser Test war einfach cool. Es war großartig, dass ich so nah an den Zeiten der Top-Jungs dran war", erzählte Ricciardo. "Heute sind wir mehr Longruns gefahren, was alles super funktioniert hat. Es waren zwei tolle Tage und es wäre schön wieder die Chance auf ein F1-Auto zu bekommen - dann aber Vollzeit."

Jerome D'Ambrosio belegte im Renault den zweiten Platz. Sein Rückstand auf Ricciardo betrug sieben Zehntel. Über eine Sekunde lag Sam Bird im MGP W01 als Dritter zurück. "Das Team und ich haben unser Setup-Programm fortgesetzt. Es war ein unglaublich produktiver Tag, an dem wir viel über das Auto gelernt haben", verriet Bird. Die Top-5 komplettierten Gary Paffett (McLaren Mercedes) und Jules Bianchi, der sich in seiner neuen Rolle als Ferrari-Testfahrer wohl fühlt. "Wir konnten sehr viele Daten sammeln, um das Handling des Autos verbessern zu können. Für mich war der Test in Hinblick auf meine Zusammenarbeit mit dem Team 2011 sehr nützlich", so Bianchi.

Hinter ihm folgten in der Zeitenliste Perez, Di Resta und Maldonado. "Ich bin sehr glücklich, den ersten Tag geschafft zu haben. Ich bin über den Tag hinweg immer näher ans Limit gekommen. Ich war mit meiner Arbeit zufrieden, habe sehr viel über das Prozedere gelernt, was sich sehr von dem in der GP2 unterscheidet", sagte Perez. Di Resta machte für Force India wieder Entwicklungstests, damit man perfekt vorbereitet in die Reifentests am Ende der Woche gehen kann. "Leider konnte ich wieder nur eine kurze Zeit fahren, aber wir haben unser Programm vollständig abgespult", verriet der Schotte.

Maldonado saß am Mittwoch im Williams, Foto: Sutton
Maldonado saß am Mittwoch im Williams, Foto: Sutton

Maldonado fuhr am Dienstag im HRT und wechselte am zweiten Testtag ins Cockpit von Williams. Am Vormittag absolvierte er Arbeiten an der Aerodynamik, um in der zweiten Session eine Runde in den Asphalt zu knallen, die sogar schneller war als die Qualifying-Zeit von Rubens Barrichello. Sein Test wurde allerdings unterbrochen als ein Sensor meldete, dass der Motor vorbeugend abgeschaltet werden muss.

Bei Lotus saß zuerst Rodolfo Gonzalez, dann Vladimir Arabadzihiev im Cockpit. "Ich konnte heute einige Fortschritte machen und wurde schneller und schneller. Ich hatte eine nicht geringe Menge Sprit an Bord, weshalb ich mit meinem Job zufrieden bin", sagte Gonzalez. Mit einer Zeit von 1.45.723 Minuten war Arabadzihiev am Nachmittag eine Sekunde langsamer als sein Vorgänger. "Ich hatte nur einen halben Tag im Auto, das reicht nicht aus, um Erfahrung zu sammeln. Ich denke, dass meine Runden dennoch ganz gut waren, wenigstens habe ich keine rote Flagge ausgelöst", so Arabadzhiev.