Es gab mehrere Gründe, warum Lewis Hamilton mit seinem Qualifying in Brasilien nicht zufrieden sein konnte. Da war zunächst Startplatz vier, hinter den beiden Red Bulls, aber zumindest noch vor Fernando Alonso. "Es ist besser als nichts. Ich bin hier schon von Platz vier gestartet. Es ist nicht mein Lieblingsplatz, aber ich kann mich auch nicht beschweren", sagte der McLaren-Pilot. Ein wenig ärgern musste er sich, weil er eigentlich geglaubt hatte, noch schneller sein zu können. "Ich wurde in der letzten Runde in der letzten Kurve etwas aufgehalten. Vor mir nahm jemand Tempo raus, dadurch verlor ich Zeit, das ist etwas frustrierend. Wir kämpfen aber noch mit und es ist recht cool, dass Hülkenberg ganz vorne ist."

Und da es am Sonntag in Sao Paulo trocken bleiben soll, blickte er auch optimistisch nach vorne, denn das Setup des Autos ist auf Trockenheit ausgelegt. "Ich denke, wir haben eine gute Rennpace. Der Speed auf den Geraden bringt uns in eine gute Position. Ich bin froh, dass wir zumindest mitkämpfen können", erklärte Hamilton. Dafür war sein Auto im Nassen nicht unbedingt gut, was auch nicht dabei half, im Qualifying mitzukämpfen. "Erst gegen Ende im Trockenen wurde es viel besser." Allerdings war es ihm deswegen auch klar, dass derjenige, der als letzter über die Linie kommen würde, auch die beste Chance auf Pole haben sollte. Und gerade deswegen ärgerte es ihn auch, dass er seine letzte Runde verlor.

Vor allen anderen sein

Ungeachtet der Bedingungen überraschte es den Briten, dass Red Bull nicht auf eins und zwei stand, wobei er damit rechnete, dass Sebastian Vettel und Mark Webber im Trockenen noch besser aussehen sollten. "Wir sind aber nicht weit weg. Wir können noch gegen sie kämpfen", meinte Hamilton und formulierte ein einfaches Ziel: "Vor allen anderen sein." Prinzipiell wollte er aber keine großen Prognosen abgeben, sondern einfach nur seine Bestleistung abliefern. "Mehr geht dann nicht. Ich bin hinter zwei wichtigen Leuten, aber vor einem anderen wichtigen Fahrer. Im Rennen kann alles passieren. Ich hoffe auf eine gute Rennpace, damit wir angreifen können."

So oder so, am Sonntag erwartete er einen guten Kampf und eine spannende erste Kurve. "Die erste Kurve wird interessant. Ein guter Start ist wichtig und dann schauen wir weiter." Probleme mit Hülkenberg, der erstmals auf der Pole steht, erwartete er nicht. "Ich denke, er hat genug Erfahrung - vielleicht nicht von der Pole aus, aber er hat Erfahrung. Das sollte kein Problem sein." Wenn er die ersten Meter gut hinter sich hat, wird es für Hamilton sowieso nur ein Ziel geben. "Wir müssen Gas geben und den Anderen um uns herum Druck machen."