Mit 41 Jahren kam Michael Schumacher in diesem Jahr aus dem Ruhestand zurück, um mit einem neuen Mercedes Werksteam Formel 1 Rennen zu bestreiten. Ganz nebenbei verkündete er die Absicht, seinen absoluten Rekord mit einem achten Titel zu krönen.

Alain Prost dagegen behauptet, dass die Ziele des Deutschen zu hoch und unrealistisch gesteckt waren. "Schumacher mangelt es an Bescheidenheit, ein realistisches Ziel für seine Rückkehr zu setzen", lautet die Kritik von Prost, dem ehemaligen französischen Formel-1-Fahrer, der 1993 zurückkam um seinen vierten um letzten Titel mit 38 Jahren zu gewinnen.

"Er hätte sagen können, dass er zurück kommt, um Rosberg oder Mercedes in ihrem ersten Jahr zu helfen oder seinem Freund Ross Brawn - das wäre viel leichter für ihn gewesen," sagte Prost dem französischen Sportmagazin L'Equipe. "Ihm fehlt wohl einfach die Bescheidenheit. Ich denke, er hat sich selbst stärker eingeschätzt als die anderen", fügte der 51-fache Grand Prix Gewinner hinzu. Denn statt Siegen und dem Kampf um die Meisterschaft wurde Schumacher von seinem Teamkollegen Nico Rosberg überholt und das nicht nur um 68 Punkte in der Gesamtwertung. "Ich denke, die Reifen sind lediglich eine Ausrede, denn zuvor hat sich Schumacher immer mühelos an jedes Auto angepasst. Genau das war seine Stärke", so der Franzose. "Es ist einfach unmöglich, nach drei Jahren Abwesenheit in diesem Alter an die Spitze zurückzukehren. Das ist eine Frage der Physiologie."

Flavio Briatore, Teamchef bei Benetton als Schumacher seinen ersten Titel in den 90ern gewann, stimmte Prost zu. "Wir kennen den Schumacher von Benetton und Ferrari. Wir kennen ihn als Super-Champion" sagte der Italiener in einem Interview mit der Times of India.. "Es war keine gute Entscheidung, zurück zu kehren. Wenn er im nächsten Jahr weitermacht, wird es die gleiche Geschichte sein", fügte Briatore hinzu.