Mika Häkkinen hat zwar seinen F1-Helm 2001 an den Nagel gehängt, doch der zweifache Champion verfolgt weiterhin den Rennsport. Speziell die aktuelle WM-Situation hat es dem Finnen angetan. "Die letzten Jahre in der Formel 1 waren spannend, aber dieses Jahr übertrifft alles. Das ist einfach unglaublich, denn so viele Fahrer kämpfen noch immer um die WM. Das ist großartig", schwärmte Häkkinen. Mark Webber hat mit seiner Performance Häkkinen beeindruckt.

"Webber hat 2010 einen tollen Job gemacht. Er hat eine Entwicklung gezeigt und ist mental sehr stark geworden. Irgendetwas hat sich bei ihm im positiven Sinne verändert", meinte der Finne. Obwohl der Australier in Führung liegt, will Häkkinen sich nicht auf einen WM-Favoriten festlegen. "Es sind noch drei Rennen und Vettel ist kein einfacher Gegner. Er ist ein junger, energiegeladener Mann und er pusht bis ans Limit", sagte der Finne. Der frühere McLaren Mercedes-Pilot kann Parallelen zwischen Vettel und seinem früheren Konkurrenten Michael Schumacher entdecken.

"Vettel hat keine Angst übers Limit zu gehen wie damals Schumacher. Aber man muss damit rechnen, dass Fehler passieren, wenn man übers Limit geht. Diese können schmerzhaft sein, aber ich selbst habe es auch bevorzugt, am Limit zu sein als darunter. Ich verstehe die Mentalität der Beiden", verriet Häkkinen. Der Finne verfolgt auch die Fortschritte von Schumacher in seiner Comeback-Saison, traut sich allerdings keine Bewertung der Leistung des Rekordweltmeisters zu.

"Ich kenne es noch aus meiner F1-Zeit, dass die Leute schnell Kritik üben und einen bewerten. Das ist wirklich hart. Ich will mich nicht über seine Performance äußern, denn man weiß von außen nie, was das Team macht, was die Gründe für die Performance sind, oder woran das Team arbeitet. Deshalb ist die Kritik gegenüber Michael unfair", betonte Häkkinen. Für ihn hat der Deutsche nichts an seinem Können verloren. "Ich kenne Michael und er ist ein unglaublicher Rennfahrer und eine tolle Persönlichkeit. Ich denke, sein Comeback ist großartig für die F1", so der Finne.

Ob Schumacher auch 2011 in der Formel 1 fahren wird, konnte er nicht beantworten, denn er weiß wie hart die F1-Welt ist. "F1 ist eine große Herausforderung. Man braucht sehr viel Energie, denn man erlebt viel mehr Enttäuschungen als Erfolge. Es ist eine sehr harte Welt, aber wenn er damit umgehen und es genießen kann, dann wünsche ich ihm alles gute", sagte Häkkinen abseits des DTM-Laufs in Hockenheim.