Vor kurzem meinte Lewis Hamilton einmal, Psychospielchen am Ende eines WM-Kampfes seien normal in der Formel 1. Bei noch drei zu fahrenden Rennen und einem aktuellen Vorteil für Red Bull, hat sich das Jenson Button wohl auch gedacht und versucht, den Druck bei Red Bull ein wenig aufzubauen. "Vettel muss Mark zwei Mal schlagen, um gleich viel Punkte zu haben. Wenn es mit gleichen Punkten ins letzte Rennen geht, würde ich sagen, Vettel hat im Qualifying die Nase vorne", meinte der Brite und tat nach Meinung einiger britischer Kolumnisten damit sein Bestes, um vielleicht noch ein wenig Zwietracht zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel zu sähen.

Auch Fernando Alonso wollte ein wenig Druck aufbauen, er nutzte dafür die spanischen Medien und einen etwas anderen Zugang als Button. "Sie [Red Bull] sind Favoriten für die verbleibenden Strecken und waren es auf allen davor. Aber in 16 Rennen haben sie nur drei 1-2-Siege geschafft, also bezweifle ich, dass sie noch drei weitere schaffen", meinte der Spanier laut El Pais. Daher sieht er sich im Vorteil, denn seiner Meinung nach hat sich die Punktesituation zu seinen Gunsten entwickelt. "Jetzt muss es so weitergehen und ich weiß, ich kann das schaffen", sagte Alonso, der immer wieder betont, drei weitere Podestplätze würden nach seiner Ansicht zum Titel reichen.

Die italienischen Medien sind derweil schon dabei, neue Spannungen bei Red Bull auszumachen. So hielten sie fest, dass Mark Webber beim üblichen Team-Siegesfoto nach Sebastian Vettels Erfolg in Suzuka nur als Pappfigur dabei war. Die Sportzeitung Corriere dello Sport meinte allerdings, die Art und Weise, wie sich die Red-Bull-Piloten in Suzuka nicht angriffen, spreche dafür, dass ein Gentlemans Agreement erreicht wurde.