Kosten senken und grün denken, das sind zwei der Ziele, die sich die Formel 1 in den vergangenen Jahren groß auf ihre Fahnen geschrieben hat. Beim Faktor grün soll 2013 das neue Motorenreglement helfen, durch das die Aggregate viel sparsamer werden sollen. Ein 1,6 Liter Vierzylinder-Turbomotor mit Direkteinspritzung und KERS schien beschlossene Sache, Drehzahl und Ladedruck waren noch offen. Alles freigeben wollten die Hersteller nicht, laut auto motor und sport wird nun über eine maximale Drehzahl von 10.000 bis 12.000 Umdrehungen und einen Ladedruck von drei Bar diskutiert. Spektakulär klingen würde dieses Konstrukt wohl nicht mehr.

Die Weltlösung

FIA-Präsident Jean Todt hätte es gerne, wenn die Basis des Motors als sogenannter Weltmotor dienen könnte, also auch in anderen Rennserien zum Einsatz kommt - diese Lösung hat auch Volkswagen immer sehr gereizt. Das größte Problem scheint nur, dass man beim Faktor sparen mit dem neuen Motor keinen besonders guten Erfolg erzielen wird, denn laut Ferrari, Mercedes und Renault wird eine komplette Neuentwicklung des geplanten Motors etwa 100 Millionen Euro verschlingen. Deswegen versuchten es die Hersteller auch mit mehreren Vorschlägen.

Einerseits wollten sie die Einführung des neuen Motors auf 2015 verschieben, um so die Entwicklungskosten auf mehrere Jahre aufteilen zu können, doch die FIA lehnte das strikt ab. Daher kam die Idee auf, man könnte die Verbrauchsziele der FIA doch auch mit dem aktuellen V8 als Basis erreichen, immerhin soll der neue Motor für 2013 doch einfach nur weniger Benzin schlucken. Also sollte nach Herstellermeinung ein gedrosselter, verbrauchsoptimierter V8 mit Direkteinspritzung und KERS doch genauso gut funktionieren, da Hubraum und Zylinder nicht so viel Bedeutung haben. Und da es die V8-Basis ja bereits gibt, wäre kostentechnisch sicher vieles einfacher.

Hersteller contra Todt

Besonders Cosworth würde das gefallen, denn dort ist das Geld nicht im Übermaß vorhanden und obwohl man glaubt, den 1,6 Liter Motor mit 20 Millionen Euro entwickeln zu können, würde sich das dennoch auf den Kaufpreis auswirken und damit die kleinen und finanzschwachen Teams treffen, die bei Cosworth Kunde sind. Daher hatten sich Mercedes, Ferrari, Renault und Cosworth in Singapur auch darauf geeinigt, sich für den V8 stark zu machen, doch Todt soll daraufhin deutlich gemacht haben, dass es um den 1,6 Liter Motor kein herum gibt. Im Dezember will die FIA das kommende Motorenformat endgültig beschließen.