Der Japan GP ist wirklich etwas ganz Besonderes, vor allem, was die Begeisterung der Fans hier angeht. Es war unglaublich, wie viele Leute hier schon am Donnerstag auf dem Streckengelände waren, obwohl noch kein Auto gefahren ist. Am Mittwoch konnte ich den Weg vom Circuit Hotel ins Fahrerlager ja noch problemlos zu Fuß gehen, am Donnerstag habe ich aber über 20 Minuten für die Strecke gebraucht, die man normalerweise in fünf Minuten schafft, weil einen eben doch viele Leute erkennen, dann Autogramme wollen. Ab Freitag ist endgültig angesagt, mit dem Scooter zu fahren - sonst dauert das einfach zu lange, dann müsste ich viel zu früh weg.

Aber auch die Strecke von Suzuka ist besonders: Das ist eine von denen, die ich wirklich sehr, sehr gern mag. Sie ist natürlich nicht einfach, gerade mit den ersten Kurven, den Esses... Aber gerade deshalb ist es ein Kurs, auf dem man als Fahrer ein bisschen mehr herausholen kann als auf vielen anderen. Die Esses sind auch meine Lieblingsstelle, gerade wenn man ein gut ausbalanciertes Auto hat, ist es eine tolle Sache, da durch zu fahren.

Top-10 im Visier

Letztes Jahr waren wir hier eigentlich sehr stark, auch wenn es für das Team kein billiges Rennen wurde, weil doch im Laufe des Wochenendes einiges kaputt gegangen ist. Dieses Jahr ist die Situation ziemlich anders. Damals sind wir mit einem sehr großen Update hierher gekommen, das dann auch sehr viel gebracht hat. Diesmal haben wir weitgehend die gleichen Teile wie in Singapur, aus denen wir halt das Maximum herausholen müssen.

Bis auf ein paar kleine Neuerungen am Heck, die vielleicht den angeblasenen Diffussor noch ein bisschen effizienter machen könnten, aber das sind wirklich Kleinigkeiten. Wir müssen aus den Erfahrungen vom letzten Jahr lernen, sehen, wo damals am Ende die Fehler lagen - und diesmal eben einfach alles richtig zusammen bringen.

Sebastien Buemi freut sich auf Suzuka, Foto: Red Bull/GEPA
Sebastien Buemi freut sich auf Suzuka, Foto: Red Bull/GEPA

Ob es dann wieder möglich ist, wie 2009 im Qualifying in die Top-10 zu fahren, muss man sehen. In Singapur ist es bei mir im Qualifying leider gar nicht gut gelaufen, bei Jaime aber schon - und der war dann auf Platz 11, also gar nicht weit weg. Und ich war in Monza ganz nahe an den Top-10. Es könnte also vielleicht funktionieren, wir sind auf jeden Fall deutlich näher dran als noch zuletzt in Spa oder den Rennen zuvor... Das Wetter könnte dabei freilich auch noch eine große Rolle spielen, am Samstag soll es ja mit ziemlicher Sicherheit regnen.

Kein F-Kanal

Den F-Duct werden wir hier übrigens nicht probieren, wir haben dafür im Moment noch nicht genug neue Teile produziert, dass sich das wirklich lohnen würde. Wir werden nächste Woche in Spanien einen Aerotest fahren, und dann entscheiden, was wir davon für Korea einsetzen. Nachdem die letzten zwei Tests ich gefahren bin, wird im Übrigen diesmal Jaime diesen Job erledigen.

Aber ich fliege auch nach Europa zurück, werde mich am Dienstag im Simulator in England auf Korea vorbereiten. Ich denke, dass wir da auf jeden Fall ziemlich gute Daten haben werden - und ich bin schon ganz gespannt, zum ersten Mal auf dieser neuen Strecke zu fahren. Denn auf den Zeichnungen, die ich bis jetzt gesehen habe, sieht sie irgendwie ein bisschen komisch aus, ich kann mir noch nicht so richtig vorstellen, wie das sein wird. Ich gehe mal davon aus, das mit Korea alles klappt - ich würde mich jedenfalls sehr freuen, es ist immer schön, mal wieder was Neues im Programm zu haben.