2011 wird KERS seine Rückkehr in der Formel 1 feiern. Zwar war das kinetische Energie-Rückgewinnungs-System nie verboten, die Teams hatten sich für diese Saison nur darauf geeinigt, darauf zu verzichten. Dieses Gentleman-Agreement gibt es für kommendes Jahr nicht mehr und dank erhöhtem Mindestgewicht an den Autos - statt 620 Kilogramm müssen die Boliden mit Fahrer mindestens 640 Kilogramm wiegen - sind schon viele Teams auf den KERS-Zug aufgesprungen. Allerdings hat sich seit der KERS-Saison 2009 mehr verändert als nur das Mindestgewicht, beispielsweise gibt es nun das Nachtank-Verbot und die festgelegte Gewichtsverteilung an den Autos.

Dennoch rechnen die Technikchefs nicht damit, besonders viele Probleme zu haben, auch wenn es andere Dinge zu bedenken gibt. "Ich denke, der größte Einfluss für KERS ist die festgelegte Gewichtsverteilung, die jeder für nächstes Jahr hat", meinte Williams Technikdirektor Sam Michael. "Am Ende des vorigen Jahres war KERS auf dem McLaren recht stark und das mit nicht festgelegter Gewichtsverteilung. Es war also schwer, KERS so gut hinzukriegen, denn es dauerte bis Jahresende. Wenn überhaupt, dann ist damit für nächstes Jahr eine große Variable weg, also glaube ich, die Entscheidung ist einfach. Die Benzinladung hat da glaube ich weniger Einfluss, denn jeder hat das Benzin sowieso im Tank."

Andere Parameter

Ferrari-Technikdirektor Aldo Costa sah es ähnlich wie Michael. Zwischen Benzinladung und der Positionierung von KERS wird es für ihn wenig Zusammenhang geben, wobei er natürlich einräumte, dass das Layout des Autos sich wegen der größeren Tanks verändert hat. "Man muss also andere Dinge berücksichtigen und es gibt ein anderes Mindestgewicht, eine feste Gewichtsverteilung, also sind da Parameter, die sich verändert haben. Dadurch sind die Entscheidungen etwas anders als voriges Jahr, aber es hat sich nichts fundamental verändert, nur weil es kein Nachtanken mehr gibt", erklärte Costa.

Für McLaren-Technikchef Paddy Lowe geht es einfach darum, dass der Vorteil von KERS nicht abstreitbar ist, egal wie viel oder wie wenig Benzin im Qualifying oder im Rennen im Auto ist. "Es ist das gleiche wie 2009." Adrian Newey, seinerseits technischer Leiter bei Red Bull Racing, sah KERS generell als ein Gewichtsproblem, ungeachtet aller Dinge darum herum. "Es ist ein schweres System und dadurch ist recht wenig Ballast übrig. Das ist wohl die größte Herausforderung, vor allem wenn man einen schwereren Fahrer hat, davon haben hier wohl die meisten zumindest einen. Es wird also keine große Herausforderung", sagte Newey.