Die Frage nach der Nummer 1 bei Red Bull ist derzeit ein heißes Thema. Laut Red Bull-Berater Helmut Marko will sich das Team nach Monza die WM-Situation ansehen und sich möglicherweise dann auf einen Fahrer konzentrieren. Sebastian Vettel hält es für die falsche Entscheidung. Mark Webber meint dazu: "Ich bitte sicher nicht darum. Die Entscheidung liegt allein beim Team, aber sicherlich muss es passieren sowie auch bei McLaren."

Der Australier liegt sechs Rennen vor Saisonende drei Punkte hinter Leader Lewis Hamilton. "Lewis ist nicht durch Glück auf Platz eins. McLaren hat dieses Jahr einen exzellenten Job gemacht und Lewis ist ein großartiger Herausforderer und Fahrer", zollte Webber der Konkurrenz Respekt. Sein eigenes Team sieht er in einer guten Position. "Ich habe ganz gute Punkte, wenn auch nicht so viele wie Lewis. Aber wir sind in einer guten Position. Ich freue mich auf Monza, mal sehen wie konkurrenzfähig wir sind", sagte der Red Bull-Pilot.

Für Webber ist 2010 eine ganz spezielle Saison. "Das Team hat dieses Jahr unglaublich gut performt. Sicher haben wir einige Chancen ausgelassen, aber das hat jedes Team. Ich genieße es momentan zu fahren, hoffentlich geht es so weiter", erklärte Webber und gestand: "Vielleicht bin ich etwas überrascht über meine Position. Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber ich hatte die letzten Jahre immer wieder gute Möglichkeiten und speziell dieses Jahr." Seine Erfahrung würde ihm jetzt im WM-Kampf helfen.

Teamorder nicht ausgeschlossen

"Ich bin sicher nicht mehr am Anfang meiner Karriere, sondern eher am Ende. Meine Erfahrung hilft mir sicher, aber ich wäre auch gern wieder 22 Jahre alt", sagte Webber. Der Australier weiß, je näher das Ende der Saison kommt, desto wichtiger werden die Rennen. Deshalb schließt er auch keine Teamorder bei Red Bull aus. "Wenn ein Positionswechsel zwischen Sebastian und mir hilft, um die vorderen Gegner herausfordern zu können, dann würden wir das sicher machen", bestätigte Webber.

Was Ferrari angeht, hofft der Red Bull-Pilot, dass die Regeln deutlicher ausgelegt werden. "Was Ferrari in Hockenheim getan hat, ist für die FIA kein größeres Problem. Das ist auch okay. Ich hoffe nur, dass die Teamorderregel geklärt wird. Keine Ahnung wie lange das dauert - zwei Tage oder ein Jahr", so Webber.