Nach dem Saisonende wollen sich die Teams an einen Tisch setzen, um sich Gedanken über das neue Concorde Agreement zu machen, das 2013 in Kraft treten soll - für Martin Whitmarsh der perfekte Zeitpunkt, um sich Gedanken zu machen, was in den letzten Jahren in der Formel 1 falsch gelaufen ist. Momentan liegt der Fokus der Teams auf den finanziellen Arrangements - die Teams fordern von Bernie Ecclestone und den Aktieninhabern CVC eine größere Beteiligung an den sportlichen Einnahmen.

Doch für Whitmarsh gibt es weit schwerwiegendere Probleme. Laut dem FOTA-Präsidenten hat die Formel 1 in Sachen Eigenvermarktung in den letzten Jahren einen schlechten Job gemacht. "Ich will nicht mit dem Finger auf CVC zeigen, denn wir alle, die in diesen Sport involviert sind, haben einen schlechten Job gemacht. Es gibt keine zentralen Marketingstrategien. Es gibt keine echten Kooperationen. Es ist ein Teilen und Herrschen", erklärte Whitmarsh.

"Wir fördern keine jungen Talente. Wir fördern nicht das Interesse junger Leute am Sport. Wie viele Multimillionen-Dollar Firmen geben einen Cent aus, um sich selbst zu vermarkten?", fuhr er fort. Trotz der vielen Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, blickt der Brite optimistisch in die Zukunft. "Ich bin zuversichtlich. Wenn wir uns gemeinsam mit der FIA und den kommerziellen Rechteinhabern engagieren und sagen: 'Lasst uns zusammenarbeiten, den Sport verbessern und weiterentwickeln, um ihn noch größer zu machen", verriet Whitmarsh. Der FOTA-Präsident hofft, dass man mit dem neuen Concorde Agreement einen Schritt in die richtige Richtung macht.

"Das Problem ist, dass man zwei Leute zum Tango braucht. Für den Sport wäre es gut, wenn die Teams und die Rechteinhaber unbeobachtet von den Scheinwerfern, zu einer Einigung kommen, die die Zukunft des Sports über 2012 hinaus sicherstellt", meinte Whitmarsh. Wichtig sei es auch, sich Gedanken über die Ära nach Bernie Ecclestone zu machen. "Das Geschäft benötigt Stabilität. Wenn wir über 2013 bis 2018 sprechen, dann müssen wir auch einplanen, wer dann noch im Rennsport dabei ist. Wenn eine Person dann nicht mehr da ist, dann müssen wir auch über deren Nachfolge nachdenken", so Whitmarsh.