Dass Sommerpause nicht gleichbedeutend mit Ruhepause ist, durfte Adrian Sutil in diesem Jahr bemerken. Er war ein paar Tage in Goa in Indien, um Dreharbeiten und PR-Arbeit hinter sich zu bringen, bevor er in seinem Zuhause in der Schweiz trainierte. "Danach gab es endlich ein paar Tage Urlaub. Ich komme jetzt stärker und motiviert zurück und Spa ist eine tolle Strecke, um wieder loszulegen", sagt der Force-India-Pilot. Wie eigentlich alle seiner Kollegen ist er ein Fan von Spa, da es sich so natürlich an die Hügel anschmiegt. "Für mich ist das die beste Strecke im Kalender, da es einige der spektakulärsten Kurven im Jahr gibt, wie etwa den tollen Anstieg durch Eau Rouge."

Er kennt kaum einen vergleichbaren Ort, wo das Adrenalin einem so durch die Adern schießt und da auch das Wetter unvorhersehbar ist, rechnet er mit einem spannenden Rennen. Hinzu kommt, dass Spa Force India im vorigen Jahr sehr lag und eigentlich schon immer ein guter Kurs für das Team war. "Aber jetzt ist 2010 und wir müssen schauen, was wir jetzt tun und nicht was wir früher getan haben. Ich bin recht zuversichtlich, dass wir immer noch ein Auto haben, das zur Strecke passt. Wir haben nach wie vor einen Vorteil auf der Geraden und der F-Kanal macht uns bei den Geschwindigkeitsmessungen zu den Schnellsten. Das wird uns auf den langen Geraden in Belgien helfen."

Angeblasener Diffusor könnte das Rennen erleben

Auch den angeblasenen Diffusor wird Force India am Freitag wieder testen. In Ungarn lief er gut und sollte er im Training ordentlich funktionieren, wird er auch im Rennen im Einsatz sein. "Ich kann es jetzt nicht erwarten, wieder zu fahren - ich liebe die Strecke, ich weiß, ich kann bei jedem Wetter Leistung bringen und wir haben neue Entwicklungen. Ich will in Belgien wieder in die Punkte", betont Sutil.

Tonio Liuzzi hat seine Batterien wieder aufgeladen, Foto: Sutton
Tonio Liuzzi hat seine Batterien wieder aufgeladen, Foto: Sutton

Etwas mehr Entspannung genoss Tonio Liuzzi in seiner Sommerpause. Er war auf seiner Lieblingsinsel Mykonos und lud seine Batterien wieder auf. Wie Sutil war er aber auch im Kraftraum, um sich auf das letzte Drittel der Saison vorzubereiten. "Wir werden viel reisen, es kommen einige harte Rennen und große Kämpfe. Wir sind jetzt auf Platz sechs in der WM, es wird aber nicht einfach, den zu halten, also müssen wir auf jeder Strecke in Spitzenform sein", meint der Italiener. Auf Spa freut auch er sich besonders, denn der Mix aus schnellen und technischen Kurven ist für ihn ein einzigartiger Kick. "Es kann jederzeit Regen geben und da die Strecke so lange ist, kann es auf einigen Teilen nass und auf anderen trocken sein. Das macht es in jedem Fall aufregend."

Neuer Heckflügel

Auch Liuzzi war das gute Abschneiden Force Indias im Vorjahr nicht entgangen und er glaubt, dass auch dieses Jahr ein Spitzenplatz in Reichweite ist. Denn neben dem angeblasenen Diffusor bringt das Team auch ein Paket für niedrigen Abtrieb, das einen neuen Heckflügel für Spa und Monza beinhaltet. "Es wird also interessant, wie sich das alles macht. Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir im zweiten Teil der Saison vorne mitmischen."

Mit der DTM seine Rennfitness behalten hat Ersatzfahrer Paul di Resta, der sich zwar im Simulator auf Spa vorbereitet hat, aber am Freitag keinen Einsatz erhalten wird. Das bedauert der Schrotte, er versteht es aber auch. "Wir haben einiges an Arbeit mit dem angeblasenen Diffusor und dem Niedrig-Abtriebs-Paket, also ist es nur natürlich, den Einsatzfahrern zusätzliche Zeit zu geben, um das ordentlich zu evaluieren. Ich bin zufrieden damit - auch wenn es immer hart ist, auf so einer tollen Strecke nur zuzusehen. Es ist eine Team-Anstrengung und wir haben einen großen Kampf vor uns, damit wir auf Rang sechs in der WM bleiben. Ich bekomme meine Chance in Monza, das kann ich nicht erwarten."