86 von 100 möglichen Punkten hat Lewis Hamilton in den vergangenen vier Rennen gesammelt, eine Zahl, die auch den McLaren-Piloten durchaus frohlocken lässt. "In der Schule hätte ich gerne solche Noten gehabt", scherzte er in einem Interview auf seiner Website. Dass er so gute Ergebnisse holen konnte, machte Hamilton an seinem Auto aus. "2008 war mein Auto fantastisch, aber auch wenn wir jetzt nicht ganz so schnell sind wie Red Bull, so ist das Auto dieses Jahr immer noch das beste Formel-1-Auto, das ich je gefahren bin. Man kann es einfach auf die Linie setzen, vor allem durch das schnelle Zeug. Das Auto wird dorthin fahren, wo man es haben will", erklärte er.

Dadurch hat er als Fahrer auch das nötige Selbstvertrauen, um sich aufs Fahren und nicht aufs Auto zu konzentrieren. Daher konnte er in Silverstone auf sein Rennen schauen und alles versuchen, um möglichst weit vorne anzukommen. "Ich wusste, unser Auto war nicht so schnell wie das von Mark [Webber], aber ich gab einfach alles. Ich habe das Rennen genossen. Und wenn man da draußen Spaß hat, dann kommen die Ergebnisse. Also bin ich im Moment einfach unglaublich zufrieden. 86 Punkte von 100 - ich kann das noch immer nicht glauben."

Keine Zeit vergeudet

Dabei lief gerade das Wochenende in Silverstone nicht optimal, immerhin musste nach nicht ganz erfolgreichen Experimenten mit dem neuen angeblasenen Diffusor am Freitag für Samstag wieder auf den alten Unterboden umgerüstet werden. Aber wie Teamchef Martin Whitmarsh sah auch Hamilton die Sache positiv. "Wir haben die Zeit [am Freitag] nicht wirklich vergeudet, denn wir haben viel über den neuen Unterboden gelernt und wir können uns das hoffentlich früher als später zunutze machen." Zudem mussten weder er noch Jenson Button am Samstag völlig bei null beginnen, da Gary Paffett und das Team in der Nacht noch viel im Simulator gearbeitet hatten, wodurch das Setup im dritten Training gleich recht gut funktionierte.

"Das war ein tolles Beispiel dafür, dass das Team immer wieder was aus dem Hut zaubert und das half uns dabei, ein Ergebnis zu holen, das der Papierform nach nicht möglich hätte sein dürfen", sagte Hamilton. Für die kommenden Tage sah er aber neuerliche Arbeit auf die Mannschaft zukommen, denn er will auf dem Hockenheimring wieder den neuen Unterboden fahren - und diesmal soll er dann auch funktionieren und beim Deutschland GP helfen. "Die Jungs im Werk arbeiten schon hart daran und ich bin mir sicher, er wird bald funktionieren."