Fast alle Teams haben ihn schon, nur Renault lässt sich noch immer Zeit mit seinem F-Kanal. Teamchef Eric Boullier hatte zu Saisonbeginn sogar erst angekündigt, dass sein Team die McLaren-Erfindung gar nicht nachbauen werde. Nachdem fast alle Konkurrenten nachzogen, entschied sich auch Renault dazu, eine eigene Variante des Strömungsabrisses am Heckflügel zu konstruieren - aber nicht sofort.

"Wir haben einen zweistufigen F-Kanal in der Mache", verriet Boullier. Das Debüt des Teils ist für den Belgien GP in Spa-Francorchamps geplant, beim Rennen zuvor in Budapest benötige man ihn wegen der Streckencharakteristik noch nicht. Bislang konzentrierte sich das Team auf andere Teile, um mehr Downforce auf das Auto zu packen.

Mit F-Kanal gegen Mercedes

"Das war strategisch die richtige Entscheidung", betont Chefingenieur Alan Permane. Mit dem F-Kanal möchte er weiter auf Ferrari und Mercedes aufholen, die bereits einen eigenen F-Kanal am Auto haben, obwohl dieser nicht sofort richtig funktionierte. "Realistisch gesehen sind wir am Ende der Spitzengruppe", so Permane. "Wir lagen vor Mercedes, aber sie haben sehr gut gearbeitet und waren in Silverstone schneller als wir."

Mit dem neuen F-Kanal soll sich das wieder ändern, obwohl Permane glaubt, dass Renault die Erwartungen in diesem Jahr bereits übererfüllt hat. An Herausforderungen fehlt es ihnen aber nicht. "In Ermangelung von Siegen ist es unser Ziel, Mercedes zu schlagen und Vierter zu werden."