Platz sechs in Valencia hat Adrian Sutil und Force India Auftrieb gegeben. Für den Deutschen spiegelte die Platzierung den Leistungsstand des Teams wider und er rechnete damit, dass nun Strecken kommen, wo es noch besser laufen wird. In Silverstone erwartet Sutil, dass es zumindest ähnlich gut wie in Valencia laufen kann. Es kommen ein paar neue Entwicklungen am Vorderflügel und dem Unterboden und er rechnete mit einem guten Schritt. "Wie wir voriges Jahr gesehen haben, jedes Update - ob groß oder klein - bringt uns nach vorne, also sollten wir in einer ähnlichen Position sein wie in Valencia; Top Ten und wenn möglich weiter vorne."

Da auch der F-Kanal bei Force India mittlerweile gut läuft, erhoffte sich Sutil aus der Kombination an Neuteilen und Upgrades eine gute Leistung. Für das Team wird das Wochenende ohnehin wichtig, denn das Werk des Rennstalls ist nicht weit von der Strecke weg, es wird am Samstag eine Einladung für die Mitarbeiter geben und daher wären Punkte für Sutil ein ideales Geschenk. Auf die umgebaute Strecke hat sich der Deutsche wie üblich vorbereitet. "Wir haben Simulations-Arbeit mit dem neuen Layout gemacht und ich werde diese Woche im Simulator sitzen, aber es war keine außergewöhnliche Vorbereitung. Es gibt nur eine neue Sektion und der Rest ist gleich, also ist das keine so große Aufgabe für uns."

Liuzzi will gutes Qualifying

Etwas weniger Selbstvertrauen tanken konnte Tonio Liuzzi in Valencia, wobei er aber schon beim Start glaubte, dass es vom 13. Platz aus schwierig werden wird. Dass er dann beim Safety Car an der Box hinter Sutil warten musste, half ebenfalls nicht. Deswegen freut er sich nun umso mehr auf Silverstone, denn schon das alte Layout mit den schnellen Abschnitten hat ihm gefallen. "Ich habe mir den neuen Sektor angesehen und der könnte unserem Auto sogar noch mehr liegen. Ich denke, wir können so gut sein wie in Valencia, aber hoffentlich ohne Qualifying-Probleme. Wir wollen wieder in die Top Ten", sagte der Italiener. Er versprach sich einiges von den Updates, da die vor allem in schnellen Kurven etwas bringen sollten.

Besonders gespannt auf Silverstone zeigte sich Paul di Resta, der am Freitag wieder ein Training für Force India fahren wird. Da er 2005 in die F3 Euroserie ging und danach DTM fuhr, war er schon länger nicht mehr in Großbritannien unterwegs und freute sich darauf, auf so einer schnellen Strecke wieder in ein Formel-1-Auto zu kommen. "Valencia war keine solche Herausforderung, da es nur Geraden waren, an deren Ende man einlenkte, aber in Silverstone muss man sich wirklich auf die Leistung des Autos verlassen. Außerdem ist es etwas Besonderes, auf einer Strecke zu fahren, die so viel Geschichte und Tradition hat", erzählte der Schotte.

Di Restas Erinnerungen

Rennen ist Di Resta früher bereits in Silverstone gefahren. 2003 und 2004 war er in der Formel Renault dort unterwegs und hatte ordentliche Ergebnisse. "Meine stärkste Erinnerung an Silverstone ist aber, als ich dort zum ersten Mal ein Formel-1-Auto fuhr, da ich 2004 den McLaren Autosport BRDC Award gewonnen hatte. Alle Prüfungen für den Preis wurden auch dort gemacht, also habe ich definitiv das Gefühl, dass Silverstone bislang ein Meilenstein in meiner Karriere war. Es wird ein besonderer Nervenkitzel, in einem Formel-1-Auto zu sitzen und in Silverstone zu fahren; ich freue mich sehr darauf."