"Jetzt geht das Rennfahren wieder natürlicher vor sich", erklärte Martin Whitmarsh. Der McLaren-Teamchef ist überzeugt, dass es durch die neue FIA unter der Präsidentschaft von Jean Todt weniger Kontroversen gibt, wovon der Sport profitiert. Selbst die kritischen Aussagen von Fernando Alonso nach dem Europa-GP führten zu keinem öffentlichen Konflikt wie es wahrscheinlich bei Max Mosley der Fall gewesen wäre.

"Man muss gegenüber Jean und der FIA fair bleiben. Im Rennen passieren Dinge, von denen man denkt, dass sie ziemlichen Ärger verursachen werden, aber das tun sie nicht. Es gibt eine klare Linie: die Rennen sollen sicher und fair sein", sagte Whitmarsh. Zwar wolle man auch, dass Entscheidungen augenblicklich getroffen werden, aber auch dass die Fahrer fahren dürfen. "Wenn man den Fahrer das erlaubt, dann gibt es Unfälle, Kontroversen und man hat zwei Fahrer, die den gleichen Unfall aus komplett verschiedenen Perspektiven sehen", meinte Whitmarsh.

Grenze ziehen

Die Kritik von Alonso, das Rennen sei manipuliert worden, nimmt der Brite locker. Denn in der Vergangenheit durfte man die FIA nicht in Frage stellen. "Die Leute beschweren sich über die sterilen Gespräche und Debatten innerhalb der Boxengasse, aber es gab lange Zeit ein Regime, wo es nicht erlaubt war, Fragen nach der Richtigkeit zu stellen. Das hat den Sport in Verruf gebracht", verriet Whitmarsh.

Allerdings will der Brite die FIA nicht kritisieren, nur weil man es jetzt kann. "Ich denke nicht, dass es vernünftig ist, die FIA wegen nichts zu kritisieren. Es muss Grenzen geben und wir müssen Respekt vor der FIA haben, aber ich denke, es ist akzeptabel, wenn Leute ihre Leidenschaft und ihr Engagement für den Sport zeigen. Das ist gesund", sagte Whitmarsh.