Mit den anderen Neuen mitkämpfen, das war das Ziel von Bruno Senna in Montreal gewesen, und so lange der Brasilianer im Rennen war, klappte das auch - vor allem, nachdem er am Start wieder viele Plätze gut gemacht hatte. Doch dann stoppte ihn schon in der 13. Runde ein Getriebedefekt - ein Problem, mit dem HRT auch an diesem Wochenende öfters zum kämpfen hatte, am Samstag hatte es Karun Chandhok erwischt...

Deine Starts sind sensationell - nach der ersten Runde warst Du wieder 16...
Bruno Senna: Auf jeden Fall war es wieder ziemlich wild, alles ist durcheinandergeflogen... Mir kam mein Start gar nicht so besonders gut vor, eher ganz normal, aber durch das Durcheinander konnte ich eine Menge Positionen gut machen, ich weiß gar nicht, wen ich da alles überholt habe. Trullis Auto hat vor mir schon vor dem Start leicht Feuer gefangen, ich dachte schon, der kommt gar nicht weg, irgendwie ist er dann aber doch losgefahren... Kurz war ich sogar an einem Williams vorbei, habe mich mit dem in Kurve drei berührt - ich glaube, das war Barrichello...

Di Grassi ist dann an Dir vorbei gekommen...
Bruno Senna: Ich hatte dann leider in der zweiten Runde eine ganz leichte Mauerberührung in der Kurve sieben, dabei ist er durchgeschlüpft... Außerdem hat sich auch hinten an der Aufhängung ein bisschen was verbogen, ich habe schon gemerkt, dass dadurch auch der Reifenverschleiß etwas größer wurde, das hätte den Rest des Rennens, wenn ich durchgefahren wäre, wahrscheinlich schon recht schwierig gemacht...

Was war der Grund für deinen frühen Ausfall?
Senna: Es ist ziemlich früh sowieso der zweite Gang gebrochen, womit sich die Frage nach den Reifen sowieso erledigt hatte. Es gibt andere Strecken, da kann man versuchen, ohne zweiten Gang zu Ende zu fahren, aber hier mit den vielen langsamen Kurven macht das keinen Sinn. Deshalb haben wir uns entschlossen, aufzuhören. Sicher ist das ärgerlich, auch mein Ingenieur war schon etwas angefressen, weil wir uns wirklich eine gute Chance ausgerechnet hatten, mit zu fighten. Und mein Rhythmus am Anfang war auch gar nicht schlecht, trotz der Sache mit den Reifen und der Aufhängung. Aber was kann man machen...

Was hattet ihr eigentlich mit den Reifen geplant?
Senna: Unsere Strategie wäre gewesen, hart, weich, hart - ich glaube, das hätte auch ganz gut funktioniert, aber man hätte eben sehen müssen, wie sich diese verschobene Aufhängungsgeometrie ausgewirkt hätte. Durch den Kampf mit den Autos, die ich am Start überholt hatte und versucht habe, hinter mir zu halten, haben die Reifen da natürlich auch zusätzlich gelitten... Aber ein paar waren gar nicht so viel schneller, da wollte ich natürlich schon gegenhalten...

Was erwartest Du für Valencia?
Senna: Dort wird wieder mit normaler Downforce gefahren, da wird der Abstand zur Spitze wohl wieder ziemlich normal sein, vielleicht bei viereinhalb Sekunden...