Istanbul war dein bisher bestes Rennen, glaubst Du, dass Du das hier wiederholen kannst?
Bruno Senna:  Wir kommen mit dem gleichem Auto wie in der Türkei hierher - und  theoretisch sollte diese Strecke näher an unserem Downforce-Niveau dran sein. Ich  weiß natürlich nicht, was die anderen, Virgin und Lotus, hier bringen, aber wenn sie nichts Besonderes gegenüber der Türkei haben, dann könnten wir schon wieder konkurrenzfähig sein.

Du kennst die Strecke nicht - was war Dein erster Eindruck?
Senna: Es ist doch nicht ganz so flach wie im Fernsehen,  geht ein  mehr bergauf und  bergab, als es aussieht, natürlich bei weitem nicht so wie in der Türkei. Ich bin am Mittwoch mal im Trockenen rumgelaufen, heute dann nochmals im Nassen, um zu sehen, wo die Pfützen sind, wo man auf Aquaplaning aufpassen müssen . Auf der Gerade von der Haarnadel  bis zur letzten Schikane könnte das schon ein bisschen kritisch werden. Aufgefallen sind mir auch die sehr hohen Streckenbegrenzungen in der letzten Schikane, wenn man da einen kleinen Fehler macht und drauf kommt, kann man wohl davon ausgehen, dass man ganz schön abhebt und das Chassis hin ist.

Empfindest Du die Strecke durch die dicht stehenden Mauern fast wie einen Stadtkurs?
Senna: So wie Melbourne in etwa, nicht wie Monaco... Auf jeden Fall ist der Kurs auch  sehr schmutzig, das wird im ersten Training schwierig sein, es wird kaum Grip haben, wir  müssen sehen, wie sich die Reifen da verhalten.

Was ist der letzte Stand eurer endlosen Tank-Saga?
Senna: Ich habe hier den Tank, den ich in Barcelona und Monaco hatte, den ich ursprünglich auch in Istanbul haben sollte, aber an dem dort ja was kaputt ging. Das sollte gerade für hier okay sein, hier ist ja das Problem mit den Fliehkräften nicht so groß. Und für die weitere Zukunft bewegen sich da ja wohl einige Dinge...

Am Sonntag soll es vielleicht regnen, das könnte noch mehr Chaos geben – ein Rennen wo es nur ums "Überleben", ums Durchkommen geht?
Senna: Es geht hier immer ums Durchkommen, es ist eine Strecke, die die Bremsen stark beansprucht, auch viele Fahrfehler provoziert. Wenn ich gut durchkomme, keine Zuverlässigkeitsprobleme habe, dann ergibt sich daraus vielleicht tatsächlich eine Chance, ein gutes Ergebnis einzufahren...

Bruno Senna ist schon im Fußball-Fieber, Foto: Sutton
Bruno Senna ist schon im Fußball-Fieber, Foto: Sutton

Alle Welt redet ab diesem Wochenende von der Fußball-WM - wer sind denn  Deine Favoriten?
Senna: Brasilien hat fast immer Chancen, Weltmeister zu werden, es geht nur darum, dass die Mannschaft auch wirklich gut zusammenspielt. Ich glaube,  Brasilien kann ins Finale kommen,  aber Argentinien wird eine große Herausforderung sein.  Auch Spanien ist sehr stark, die Deutschen haben immer ein seht starke Turniermannschaft... Die Engländer tun sehr pessimistisch - aber da muss man auch mal abwarten...

Weißt Du schon, wann Du vor dem Fernseher sitzen wirst?
Senna: Ich habe mir ehrlich gesagt den genauen Kalender noch nicht angeschaut, ich hatte zuletzt in Monaco ziemlich viel zu tun. Ich werde aber jetzt mal schauen, weil ich natürlich zumindest die brasilianischen Spiele auf jeden Fall sehen will, aber auch sonst noch einiges...