Das Formel-1-Wochenende in Montreal ist nicht nur auf der Strecke unterhaltsam, auch abseits davon geht es ordentlich zur Sache. Heikki Kovalainen weiß das sehr zu schätzen, denn für ihn ist der Kanada Grand Prix beinahe schon ein Festival. "Montreal ist eine beeindruckende Stadt und jeder liebt die Tatsache, dass er ein Rennen vor der Haustür hat", erklärt er und freut sich darüber, dass sogar manche Straßen für Partys und Events gesperrt werden. "Jeder steht hinter dem Rennen. Da die Strecke praktisch in der Stadt liegt, ist es schwer, dem Lärm und dem Drumherum zu entkommen, aber ich liebe es."

Auch die Strecke gefällt dem Lotus-Piloten, denn sie ist eine gute Herausforderung. Gute Bremsen sind am Ende der Geraden wichtig, die Bremsen müssen auch gut gekühlt werden und die Bremspunkte sind für ihn entscheidend für eine gute Runde. "In den Bremszonen gibt es immer viel Action, also werden wir sehen, wie wir das im Rennen hinbekommen. Es ist auch wichtig, gut über die Kerbs zu kommen, also müssen wir das Auto richtig auf sie abstimmen. Darauf werden wir uns am Freitag konzentrieren", meint Kovalainen.

Immer perfekt sein

Auch Jarno Trulli genießt das Rennen in Kanada, obwohl das Rennen noch nie wirklich gut zu ihm war. Die Strecke, die Leute und die Stadt Montreal mag er aber gerne, wobei gerade die Strecke viel verlangt. Ständig drohen Mauern und Fehler werden nicht verziehen. "Man braucht das Vertrauen ins Auto und ein gutes Setup, damit man angreifen kann. Man muss aber die ganze Zeit perfekt sein, sonst erwischt es dich", sagt er. Bei der Bremskühlung und der Bremsstabilität sieht er Lotus gut aufgestellt und dank der immer besser werdenden Leistung des Autos in den vergangenen Rennen ist er schon gespannt darauf, wie es laufen wird. "Ich denke, wir werden uns weiter von den anderen Neulingen absetzen und denen vor uns näher kommen."

Das wäre ganz nach Geschmack der Teamführung. Mike Gascoyne sah aufgrund der oft chaotischen Rennen in Montreal mit hoher Safety-Car-Wahrscheinlichkeit sogar die Chance, vielleicht den einen oder anderen Punkt abzustauben. "Wir müssen uns dafür aber in Position bringen. Wir haben zwei erfahrene Piloten im Auto, die uns dabei helfen werden, im Finish dabei zu sein und das ist das Hauptziel", erklärt Gascoyne. Lotus wird auch ein paar neue Teile ans Auto bringen, im Besonderen ein spezielles Low-Downforce-Paket für die Strecke in Kanada.

Erst die Zuverlässigkeit

Für Teamchef Tony Fernandes bleibt es dennoch das vorrangige Ziel, beide Autos ins Ziel zu bekommen, denn die Arbeit der vergangenen Wochen stand vor allem im Zeichen der Zuverlässigkeit. "Wir haben uns in einigen wichtigen Bereichen gut verbessert, aber bislang ist die Zuverlässigkeit ein Bereich, in dem wir härter arbeiten müssen - ich hoffe, wir können das Blatt in Kanada wenden", sagt Fernandes.