Kimi Räikkönen gegen Fernando Alonso - es wird das Duell der Formel-1-Saison 2014. Motorsport-Magazin.com hörte sich bei den Experten und Ex-Fahrern im Fahrerlager um - wer hat wohl die Nase vorne?, Foto: Sutton
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Kimi Räikkönen gegen Fernando Alonso - es wird das Duell der Formel-1-Saison 2014. Motorsport-Magazin.com hörte sich bei den Experten und Ex-Fahrern im Fahrerlager um - wer hat wohl die Nase vorne?

Motorsport-Magazin.com Experte Christian Danner: Diesen Leckerbissen kann man sich nur auf der Zunge zergehen lassen. Für Sebastian Vettel kann es nicht besser laufen. Denn selbst wenn Ferrari nächstes Jahr ein richtig gutes Auto baut, nehmen sich Räikkönen und Alonso gegenseitig die Punkte weg. Es ist Kimis letzte Chance, noch einmal Weltmeister zu werden. Alonso ist der aggressivere Fahrer von beiden. Kimi ist im Zweikampf nicht ganz so aggressiv, dafür kommt er einmal mehr ins Ziel. Ich sehe eine Patt-Situation zwischen den beiden., Foto: adrivo Sportpresse GmbH
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Motorsport-Magazin.com Experte Christian Danner: Diesen Leckerbissen kann man sich nur auf der Zunge zergehen lassen. Für Sebastian Vettel kann es nicht besser laufen. Denn selbst wenn Ferrari nächstes Jahr ein richtig gutes Auto baut, nehmen sich Räikkönen und Alonso gegenseitig die Punkte weg. Es ist Kimis letzte Chance, noch einmal Weltmeister zu werden. Alonso ist der aggressivere Fahrer von beiden. Kimi ist im Zweikampf nicht ganz so aggressiv, dafür kommt er einmal mehr ins Ziel. Ich sehe eine Patt-Situation zwischen den beiden.

Johnny Herbert: Das Team liebt Fernando, macht alles für ihn, aber wenn viel Druck auf ihm lastet, gibt es auch eine andere Seite an ihm, die recht zerstörerisch sein kann. Ich kenne seinen Vertrag nicht. Bei McLaren hatte er den Nr.1-Status nie. Hat er ihn jetzt? Würde sich Kimi darum scheren? Wahrscheinlich nicht. Er würde taub spielen und mit seiner Arbeit weiter machen. Ferrari wird beiden Fahrern das gleiche Material geben. Ich verstehe, warum sie einen starken zweiten Fahrer geholt haben. Gemeinsamkeiten gibt es keine. Fernando hat einen Simulator zuhause, Kimi einen Tisch. Fernando arbeitet im Simulator, Kimi fährt einfach nur. Kimi trinkt ein bisschen, bei Fernando bezweifle ich das. , Foto: Twitter/Cirebox
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Johnny Herbert: Das Team liebt Fernando, macht alles für ihn, aber wenn viel Druck auf ihm lastet, gibt es auch eine andere Seite an ihm, die recht zerstörerisch sein kann. Ich kenne seinen Vertrag nicht. Bei McLaren hatte er den Nr.1-Status nie. Hat er ihn jetzt? Würde sich Kimi darum scheren? Wahrscheinlich nicht. Er würde taub spielen und mit seiner Arbeit weiter machen. Ferrari wird beiden Fahrern das gleiche Material geben. Ich verstehe, warum sie einen starken zweiten Fahrer geholt haben. Gemeinsamkeiten gibt es keine. Fernando hat einen Simulator zuhause, Kimi einen Tisch. Fernando arbeitet im Simulator, Kimi fährt einfach nur. Kimi trinkt ein bisschen, bei Fernando bezweifle ich das.

David Coulthard: Beide sind Weltmeister, Mitte 30 und wissen, dass sie ein siegfähiges Auto benötigen, um Weltmeister zu werden. Wenn zwei Fahrer die Weiterentwicklung des Teams antreiben, schafft dies eine gute Ausgangslage. Jeder weiß, dass beide großartige Rennfahrer sind. Wenn einer den anderen schlägt, bedeutet dies nicht, dass der eine schlechter und der andere besser ist. Niemand kann immer gewinnen. Was sie gemeinsam haben? Die Formel 1. Ansonsten sind sie wie Feuer und Eis. , Foto: Twitter
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David Coulthard: Beide sind Weltmeister, Mitte 30 und wissen, dass sie ein siegfähiges Auto benötigen, um Weltmeister zu werden. Wenn zwei Fahrer die Weiterentwicklung des Teams antreiben, schafft dies eine gute Ausgangslage. Jeder weiß, dass beide großartige Rennfahrer sind. Wenn einer den anderen schlägt, bedeutet dies nicht, dass der eine schlechter und der andere besser ist. Niemand kann immer gewinnen. Was sie gemeinsam haben? Die Formel 1. Ansonsten sind sie wie Feuer und Eis.

Mika Häkkinen: Alonso wird am Anfang eher die Nase vorne haben. Das ist, wie wenn man über Jahre im gleichen Büro arbeitet. Man kennt dann alles, weiß, wo und zu wem man gehen muss, wo dies und das ist. Man hat sich seine Beziehungen zu seinen Mitarbeitern aufgebaut, fühlt sich wohl und ziemlich stark. Dann kommt da ein Neuer. Es ist für ihn immer schwierig, akzeptiert zu werden - auch in einem neues Team. Dass Kimi schon mal bei Ferrari war, ändert da nichts dran. Kimi hat einen sehr weichen, runden Fahrstil, das könnte nächstes Jahr sehr hilfreich sein, weil man ja sehr auf den Spritverbrauch achten muss. Aber generell ist es sehr schwer, vorauszusagen, wer nächstes Jahr vorne sein wird., Foto: Sutton
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Mika Häkkinen: Alonso wird am Anfang eher die Nase vorne haben. Das ist, wie wenn man über Jahre im gleichen Büro arbeitet. Man kennt dann alles, weiß, wo und zu wem man gehen muss, wo dies und das ist. Man hat sich seine Beziehungen zu seinen Mitarbeitern aufgebaut, fühlt sich wohl und ziemlich stark. Dann kommt da ein Neuer. Es ist für ihn immer schwierig, akzeptiert zu werden - auch in einem neues Team. Dass Kimi schon mal bei Ferrari war, ändert da nichts dran. Kimi hat einen sehr weichen, runden Fahrstil, das könnte nächstes Jahr sehr hilfreich sein, weil man ja sehr auf den Spritverbrauch achten muss. Aber generell ist es sehr schwer, vorauszusagen, wer nächstes Jahr vorne sein wird.

Jean Alesi: Ich glaube, dass Alonso einen großen Fehler gemacht hat, als er anfing, sich über Ferrari zu beschweren. Ich weiß aus meiner Zeit dort, dass man Ferrari nicht kritisieren darf. Selbst Alain Prost durfte das nicht - und ist dafür gefeuert worden. Es ist wie in einer Beziehung - erst nach der Hochzeit wird man sehen, was passiert. Und manchmal dauert eine Ehe dann ja nicht lange. Eine wichtige Aufgabe kommt Domenicali zu: er muss von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen. Ich glaube, Räikkönen wird Alonso auf jeden Fall mehr Druck machen. Viele waren ja schon von seinem Comeback überrascht - er hat sich wieder richtig reingekniet. Und er hat den Speed - Grosjean ist da garantiert kein schlechter Maßstab., Foto: Sutton
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Jean Alesi: Ich glaube, dass Alonso einen großen Fehler gemacht hat, als er anfing, sich über Ferrari zu beschweren. Ich weiß aus meiner Zeit dort, dass man Ferrari nicht kritisieren darf. Selbst Alain Prost durfte das nicht - und ist dafür gefeuert worden. Es ist wie in einer Beziehung - erst nach der Hochzeit wird man sehen, was passiert. Und manchmal dauert eine Ehe dann ja nicht lange. Eine wichtige Aufgabe kommt Domenicali zu: er muss von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen. Ich glaube, Räikkönen wird Alonso auf jeden Fall mehr Druck machen. Viele waren ja schon von seinem Comeback überrascht - er hat sich wieder richtig reingekniet. Und er hat den Speed - Grosjean ist da garantiert kein schlechter Maßstab.

Rubens Barrichello: Es wird viel vom Auto abhängen, was passiert. Wenn Ferrari ein schlechtes Auto baut und sie auf Platz acht oder neun herumfahren, wird von irgendwelchen Kämpfen kaum jemand etwas mitbekommen. Wenn das Auto einigermaßen gut ist, dann wird vor allem Ferrari lernen müssen, damit umzugehen. Sehr wahrscheinlich werden sie in Situationen kommen, in denen sie Entscheidungen für den einen oder für den anderen treffen müssen - und dabei wird dann immer ein Fahrer sehr enttäuscht und frustriert sein. Und ein unzufriedener Alonso ist der beste Weg, um ihn dazu zu bringen, das Team zu verlassen., Foto: Sutton
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Rubens Barrichello: Es wird viel vom Auto abhängen, was passiert. Wenn Ferrari ein schlechtes Auto baut und sie auf Platz acht oder neun herumfahren, wird von irgendwelchen Kämpfen kaum jemand etwas mitbekommen. Wenn das Auto einigermaßen gut ist, dann wird vor allem Ferrari lernen müssen, damit umzugehen. Sehr wahrscheinlich werden sie in Situationen kommen, in denen sie Entscheidungen für den einen oder für den anderen treffen müssen - und dabei wird dann immer ein Fahrer sehr enttäuscht und frustriert sein. Und ein unzufriedener Alonso ist der beste Weg, um ihn dazu zu bringen, das Team zu verlassen.

Alain Prost: Es wird sich nächstes Jahr zeigen, ob es die richtige Entscheidung war, die Paarung kann durchaus funktionieren - so wie es in der Vergangenheit bereits funktioniert hat. Alle sprechen jetzt von der Rivalität zwischen den Beiden, aber in der Vergangenheit haben solche Rivalitäten erfolgreich funktioniert, es liegt am Teammanagement, sicherzustellen, dass es funktioniert. Es ist sicher schwieriger, wenn man zwei starke Persönlichkeiten hat, aber es kann funktionieren. Es sollte die Sache vereinfachen, dass Kimi einen völlig anderen Charakter als Fernando hat, Foto: Facebook
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Alain Prost: Es wird sich nächstes Jahr zeigen, ob es die richtige Entscheidung war, die Paarung kann durchaus funktionieren - so wie es in der Vergangenheit bereits funktioniert hat. Alle sprechen jetzt von der Rivalität zwischen den Beiden, aber in der Vergangenheit haben solche Rivalitäten erfolgreich funktioniert, es liegt am Teammanagement, sicherzustellen, dass es funktioniert. Es ist sicher schwieriger, wenn man zwei starke Persönlichkeiten hat, aber es kann funktionieren. Es sollte die Sache vereinfachen, dass Kimi einen völlig anderen Charakter als Fernando hat

Jackie Stewart: Für mich ist Alonso immer noch der kompletteste Fahrer. Er ist die beste Kombination aus Verstand und Talent. Für Kimi ist der Wechsel positiv, für Ferrari ist ebenso, nur für Fernando weniger. Kimi weiß, wie man Rennen zu Ende fährt, wie man Rennen gewinnt und wie man den Titel einfährt. Es wird Fernando nicht gefallen, einen Fahrer mit einem derartigen Status an seiner Seite zu haben. Aber Ferrari hatte keine andere Wahl. Ein Team wie Ferrari muss gewinnen und dieses Jahr waren sie einfach nicht gut genug. Kimi wird Massas Defizit begleichen., Foto: Sutton
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Jackie Stewart: Für mich ist Alonso immer noch der kompletteste Fahrer. Er ist die beste Kombination aus Verstand und Talent. Für Kimi ist der Wechsel positiv, für Ferrari ist ebenso, nur für Fernando weniger. Kimi weiß, wie man Rennen zu Ende fährt, wie man Rennen gewinnt und wie man den Titel einfährt. Es wird Fernando nicht gefallen, einen Fahrer mit einem derartigen Status an seiner Seite zu haben. Aber Ferrari hatte keine andere Wahl. Ein Team wie Ferrari muss gewinnen und dieses Jahr waren sie einfach nicht gut genug. Kimi wird Massas Defizit begleichen.

Damon Hill: Luca di Montezemolo muss sich an die eigene Nase fassen. Er hat immer gesagt, dass es keine zwei Nummer-1-Fahrer bei Ferrari geben wird. Red Bull gewinnt bereits zu lange, Ferrari musste handeln. Ferrari reicht es nicht, die Fahrer-WM zu gewinnen, sie wollen auch den Konstrukteurstitel holen, doch mit nur einer Schwachstelle im Team ist das unmöglich., Foto: Red Bull
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Damon Hill: Luca di Montezemolo muss sich an die eigene Nase fassen. Er hat immer gesagt, dass es keine zwei Nummer-1-Fahrer bei Ferrari geben wird. Red Bull gewinnt bereits zu lange, Ferrari musste handeln. Ferrari reicht es nicht, die Fahrer-WM zu gewinnen, sie wollen auch den Konstrukteurstitel holen, doch mit nur einer Schwachstelle im Team ist das unmöglich.