Eine gute Therapie und der starke Willen haben zur schnellen Genesung beigetragen. So startete Sven Müller zwar mit einem Trainingsdefizit in Sachen Fitness und Kraft, da er fast drei Wochen Zwangssperre hatte, dennoch war er hoch motiviert und zuversichtlich, an seine vergangenen Leistungen anzuknüpfen.

Am Freitag in den ersten beiden freien Trainingssitzungen fühlte Müller sich im Auto wieder sehr gut und bestätigte seine Performance mit einem sehr guten 5. Platz im 17 Mann starken Starterfeld. Mit einem Abstand von 0,260 Sekunden zum Schnellsten Alexander Sims konnte er als bester Rookie nach dem Crash in Spa und der Verletzung am Arm schon sehr zufrieden sein.

Jetzt galt es die Performance aus dem freien Training ins Qualifying zu übernehmen und sich noch in Feinheiten zu verbessern. Dies konnte Müller am Freitagnachmittag komplett umsetzen und stellte seinen Dallara Mercedes von Prema Powerteam auf Platz 3 und Platz 2. Seine bisher besten Saisonergebnisse im Qualifying, über die sich Müller sehr freute und da er aus der ersten Reihe starten konnte. "Das ist schon toll", sagte Sven Müller nach dem Qualifying.

Das erste Rennen am Samstagmorgen startete Sven dann aus der ersten Reihe neben seinem Teamkollegen Daniel Juncadella. Nach einem guten Start konnte Sven Platz 2 in der ersten Kurve behaupten und fuhr mit konstant schnellen Rundenzeiten hinter seinem Teamkollegen einen ungefährdeten zweiten Platz ins Ziel. "Ich fuhr ein absolut fehlerfreies Rennen", sagte Sven Müller im Anschluss. "Ich hatte aber auch keine Chance, Daniel Juncadella einzuholen. Nur einmal, als er einen kleinen Fehler machte, kam ich nochmal etwas an ihn heran, aber er fing sein Auto wieder ab und dann fuhren wir bis zum Ziel hintereinander her."

Das zweite Rennen musste Müller nach dem Reverse Grid von Platz 7 starten. In diesem Rennen konnte Sven zwei Plätze gut machen und belegte am Ende Platz 5. "Mehr war leider nicht drin. Ich hatte ein Problem mit meiner Lenkung, so dass ich froh war, die Zeiten meiner Vorderleute überhaupt mitgehen zu können", berichtete Müller.

Für das Rennen 3 am Sonntagmorgen hatte sich Müller dann wieder etwas mehr ausgerechnet, da er auf Platz 3 ins Rennen ging. "Der Start war gut und ich konnte als Zweiter in die erste Kurve einbiegen und dem Führenden folgen. In der vierten Kurve bekam ich plötzlich einen Schlag von rechts und mein Teamkollege Raffaele Marciello fuhr mir ins Auto und riss meine komplette hintere Radaufhängung ab. Ein völlig unüberlegtes und unnötiges Mannöver von ihm, dass mich um einen möglichen Podestplatz und viele Punkte für die Meisterschaft gebracht hat", ärgerte sich Sven Müller nach dem Rennen. "Aber ich habe ja schon wieder nächstes Wochenende in Zandvoort die Möglichkeit, zu zeigen, dass ich in der Spitze der Formel 3 Euroserie fahren kann", freut sich Sven nach einem guten Auftritt in der Eifel.