Beim Saisonfinale der Le Mans Series im portugiesischen Estoril haben Emmanuel Collard, Christophe Tinseau und Julien Jousse nicht nur den Rennsieg, sondern auch den Fahrertitel geholt. Nach sechs Stunden gewann das französische Trio vor den Konkurrenten von Rebellion Racing, die die Teamwertung für sich entscheiden konnten. Andrea Belicchi und Jean-Christophe Boullion waren nur mit einem Punkt Rückstand in das letzte Saisonrennen gegangen, mussten sich dann aber mit dem zweiten Platz begnügen.

Für den zweiten Lola-Toyota von Rebellion Racing gab es schon nach etwas mehr als einer Stunde größere Probleme. Der Bolide von Neel Jani und Nicolas Prost musste in die Garage geschoben werden. "Es war wieder das Getriebe, wie schon so oft", kommentierte Jani, der nicht nur von der Pole Position startete, sondern kurz vor dem Ausfall auch die bis dato schnellste Rennrunde fuhr. "Das ist uns schon in Le Castellet und Silverstone passiert."

In der Meisterschaft hatten Prost und Jani ohnehin nur noch theoretische Chancen. Die Entscheidung fiel letztlich zwischen ihren Teamkollegen und der Konkurrenz von Pescarolo. Beinahe die komplette Renndistanz von sechs Stunden lieferten sich Belichi/Boullion und Collard/Tinseau/Jousse ein spannendes Duell um die Führung, der Abstand betrug oft nur eine Minute oder weniger.

Bis zur Zieldurchfahrt nach 225 Runden konnten Belicci und Boullion den Rückstand nicht mehr aufholen, verloren nach einem zusätzlichen Boxenstopp sogar eine ganze Runde auf die Konkurrenz von Pescarolo. Platz drei ging überraschend an das spanische TDS Racing - Mathias Meche, Pierre Thieriet und Jody Firth ließen der LMP2-Konkurrenz in ihrem Oreca-Nissan keine Chance.

Die GT-Champions schieden vorzeitig aus, Foto: DPPI
Die GT-Champions schieden vorzeitig aus, Foto: DPPI

Der Titelgewinn in der LMP2-Klasse ging wenig überraschend an Karim Ojjeh und Tom Kimber-Smith. Das britisch/saudi-arabische Duo hatte bereits vor dem Finale einen soliden Vorsprung auf Dominik Krailhamer, der im Rennen mit seinem Partner Thor-Christian Ebbesvik direkt vor den neuen Meistern auf der vierten Gesamtposition ins Ziel kam.

Die Meisterschaft in der GT-Klasse war bereits vor dem Finale entschieden, Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella waren nicht mehr zu stoppen, so dass ihr Ausfall nach nur elf Runden nicht negativ ins Gewicht fiel. Den Klassensieg holten sich die Markenkollegen von JMW Motorsport: Rob Bell und James Walker gewannen im Ferrari F458 Italia mit einem knappen Vorsprung auf Richard Lietz und Marc Lieb im Porsche 911 RSR.